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Lexikon

Liquiditätspräferenztheorie von Keynes

Die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes ist eine grundlegende Konzeption, die von dem weltbekannten britischen Ökonomen John Maynard Keynes entwickelt wurde. Diese Theorie, auch bekannt als Theorie der Geldhaltung, erklärt die Entscheidungen individueller Kapitalanleger in Bezug auf ihre Vorlieben in Bezug auf Liquidität.

Die Liquiditätspräferenztheorie geht davon aus, dass Anleger grundlegendes Interesse daran haben, liquide Mittel zu halten, um ihre kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Keynes argumentierte, dass Anleger eine Prämie für die Liquidität verlangen, um die Unsicherheit von Investitionen und die damit verbundenen Risiken zu kompensieren. Diese Prämie wird als Liquiditätsprämie bezeichnet.

Laut Keynes besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Zinsniveau und der Nachfrage nach Geld. Steigende Zinssätze verringern die Nachfrage nach Geld, da Anleger dazu tendieren, ihr Kapital in ertragreichere Anlageformen umzuleiten. Umgekehrt steigt die Nachfrage nach Geld bei sinkenden Zinssätzen, da Anleger sich auf Liquidität konzentrieren und risikoärmere Investitionen bevorzugen.

Die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes hat wichtige Implikationen für die Geldpolitik und die Wirtschaftspolitik. Keynes betonte, dass eine aktive Geldpolitik erforderlich sei, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Beschäftigung zu fördern. Wenn die Nachfrage nach Investitionen sinkt, sollte die Zentralbank die Geldmenge erhöhen und die Zinssätze senken, um die Liquiditätspräferenz der Anleger zu erhöhen und die Wirtschaft anzukurbeln.

Insgesamt hat die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes einen bedeutenden Einfluss auf das Verständnis der Anlegerpräferenzen und die Funktionsweise der Geld- und Kapitalmärkte. Sie bietet einen Rahmen für die Analyse des Zusammenhangs zwischen Zinsen, Geldnachfrage und Investitionsentscheidungen. Durch die Berücksichtigung der Liquiditätspräferenzen der Anleger können wir besser verstehen, wie sich Änderungen der Marktzinsen auf die wirtschaftliche Aktivität auswirken.

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