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Lexikon

Ljung-Box-Test

Der Ljung-Box-Test ist ein statistisches Verfahren, das in der Finanzanalyse eingesetzt wird, um die Güte eines bestimmten Modells für Zeitreihenprognosen zu überprüfen. Benannt nach seinen Erfindern Greta Ljung und Hannes Box, wird dieser Test verwendet, um festzustellen, ob ein Modell die vorhandenen Daten gut genug abbildet und ob die Vorhersagen des Modells mit den tatsächlichen Beobachtungen übereinstimmen.

Der Ljung-Box-Test basiert auf der Annahme, dass die Residuen eines Modells, also die Abweichungen zwischen den vorhergesagten und den tatsächlichen Werten, unkorreliert und normalverteilt sein sollten. Das bedeutet, dass das Modell keine systematischen Fehler enthält und dass die Fehler zufällig verteilt sind. Durch den Ljung-Box-Test können wir diese Annahmen überprüfen und feststellen, ob das Modell angemessen ist.

Um den Ljung-Box-Test durchzuführen, werden die Residuen des Modells genommen und auf Autokorrelation überprüft. Autokorrelation bedeutet, dass die Werte einer Zeitreihe in Beziehung zu vorherigen Werten stehen und nicht unabhängig voneinander sind. Wenn die Residuen eine signifikante Autokorrelation aufweisen, bedeutet dies, dass das Modell nicht alle relevanten Informationen enthält und möglicherweise verbessert werden muss.

Die Berechnung des Ljung-Box-Tests beinhaltet die Schätzung der Autokorrelationsfunktion (ACF) und der Partialautokorrelationsfunktion (PACF) der Residuen. Die ACF misst die direkte Beziehung zwischen den Vergangenheitswerten einer Zeitreihe und den aktuellen Werten, während die PACF die direkte Beziehung zwischen den Vergangenheitswerten und den aktuellen Werten ausschließt.

Die Ergebnisse des Ljung-Box-Tests werden statistisch analysiert, um festzustellen, ob die Autokorrelation in den Residuen statistisch signifikant ist. Wenn ein hoher p-Wert erhalten wird, bedeutet dies, dass das Modell die Daten gut abbildet und gültige Vorhersagen liefert. Ein niedriger p-Wert weist hingegen auf ein fehlerhaftes Modell hin, das möglicherweise verbessert oder verworfen werden muss.

In der Finanzanalyse wird der Ljung-Box-Test häufig verwendet, um die Qualität von Zeitreihenprognosemodellen zu bewerten, insbesondere bei der Vorhersage von Aktienkursen, um Investitionsentscheidungen zu unterstützen. Indem der Test die Zuverlässigkeit des Modells überprüft, können Anleger fundiertere Entscheidungen treffen und Risiken besser abschätzen.

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