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Lexikon

London Interbank Offered Rate

London Interbank Offered Rate (LIBOR) – Definition und Bedeutung

Der London Interbank Offered Rate (LIBOR) ist ein weltweit anerkannter Referenzzinssatz, der täglich von einer Gruppe ausgewählter internationaler Banken für verschiedene Währungen festgelegt wird. Der LIBOR dient als Maßstab für die Kosten, zu denen Banken einander in London unbesicherte Kredite in der Interbanken-Markt gewähren. Dieser Zinssatz ist ein wichtiges Instrument für Marktteilnehmer, da er Informationen über Kreditvergabekosten, Liquiditätsbedingungen und die allgemeine Stärke des Finanzsystems liefert.

Der LIBOR wird für verschiedene Laufzeiten berechnet, darunter über Nacht, eine Woche, einen Monat, drei Monate, sechs Monate und ein Jahr. Er wird von der Financial Conduct Authority (FCA) in London, Großbritannien, festgelegt und gilt als transparenter Zinssatz, da er auf den tatsächlichen Kreditangeboten der Banken basiert.

Der LIBOR wird von einer ausgewählten Gruppe von Banken berechnet, die ihre Kreditkosten täglich melden. Die einzelnen Banken geben an, zu welchem Zinssatz sie sich gegenseitig unbesicherte Kredite gewähren würden. Die höchsten und niedrigsten Angaben werden dabei ausgeschlossen, um etwaige Manipulationen zu verhindern. Anschließend erfolgt die Berechnung des Durchschnitts der verbleibenden Angebotszinsen, um den LIBOR zu ermitteln.

Der LIBOR hat weltweiten Einfluss auf die Finanzmärkte, da er als Referenzsatz für eine Vielzahl von Finanzinstrumenten wie Zinsswaps, Darlehen, Anleihen und Hypotheken in vielen Ländern verwendet wird. Durch diese Verwendung ermöglicht der LIBOR den Vergleich von Zinssätzen weltweit und stärkt somit die Internationalisierung des Finanzsystems.

Es ist wichtig anzumerken, dass der LIBOR eine vorübergehende Referenzrate ist. Bis Ende 2021 wird er schrittweise durch alternative Referenzsätze wie den Secured Overnight Financing Rate (SOFR) in den Vereinigten Staaten und den Sterling Overnight Index Average (SONIA) in Großbritannien ersetzt. Diese Änderung wurde aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Manipulation des LIBOR eingeführt und soll das Vertrauen in die Finanzmärkte stärken.

Zusammenfassend ist der London Interbank Offered Rate (LIBOR) ein weltweit anerkannter und weit verbreiteter Referenzzinssatz, der zur Bestimmung der Kosten dient, zu denen Banken einander unbesicherte Kredite gewähren. Der LIBOR spielt eine wichtige Rolle bei der Bestimmung von Zinssätzen für eine Vielzahl von Finanzinstrumenten und trägt zur Stärkung des internationalen Finanzsystems bei. Eine schrittweise Umstellung auf alternative Referenzzinssätze ist geplant, um das Vertrauen in die Finanzmärkte zu erhöhen.

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