Skip to content
Lexikon

Neutralität des Geldes

Neutralität des Geldes ist ein Konzept innerhalb der Volkswirtschaftslehre, das sich mit dem Verhältnis zwischen Geldangebot und wirtschaftlicher Aktivität befasst. Es basiert auf der Annahme, dass Änderungen im Geldangebot keinen langfristigen Einfluss auf das reale Wirtschaftswachstum oder die Beschäftigung haben.

Gemäß der Neutralität des Geldes-Theorie haben geldpolitische Maßnahmen, wie beispielsweise die Erhöhung der Geldmenge oder die Senkung des Leitzinses, nur kurzfristige Effekte auf die Wirtschaft. Diese Effekte beschränken sich überwiegend auf die Preise von Gütern und Dienstleistungen, während die Produktionsmenge und das reale Einkommen langfristig unberührt bleiben.

Das Konzept der Neutralität des Geldes beruht auf der Annahme, dass die wirtschaftlichen Akteure rational handeln und ihre Erwartungen an die Geldpolitik in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Wenn beispielsweise das Geldangebot durch eine expansive Geldpolitik erhöht wird, werden die Preise steigen, da die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen anzieht. Dieser kurzfristige Preiseffekt wird jedoch erwartet und führt zu einer Anpassung der langfristigen Preis- und Lohnstrukturen.

Die Theorie der Neutralität des Geldes steht im Gegensatz zur monetären Theorie, die davon ausgeht, dass Geldpolitik einen langfristigen Einfluss auf die reale Wirtschaft haben kann. Anhänger dieser Theorie argumentieren, dass Veränderungen im Geldangebot die Produktionskapazität und das reale Einkommensniveau beeinflussen können.

In der Praxis bedeutet die Neutralität des Geldes, dass eine lockere Geldpolitik, wie Niedrigzinspolitik oder quantitative Lockerung, kurzfristig zwar die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln kann, langfristig jedoch keine nachhaltigen Auswirkungen auf das reale Wachstum hat. Auf der anderen Seite können restriktive Geldpolitiken Preisstabilität gewährleisten, beeinflussen jedoch nicht langfristig die Produktionsmengen und die Beschäftigung.

Insgesamt ist die Neutralität des Geldes ein grundlegendes Konzept der Volkswirtschaftslehre, das das Verhältnis zwischen Geldangebot, wirtschaftlicher Aktivität und Preisniveau erklärt. Es dient als Grundlage für die Analyse und Gestaltung der Geldpolitik, um langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

N