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Lexikon

Newey-West-Standardfehler

Der Newey-West-Standardfehler ist ein statistischer Schätzfehler, der in der Ökonometrie verwendet wird, um robuste und konsistente Schätzungen der Kovarianzmatrix bei Daten zu erzielen, die nicht unabhängig voneinander sind. Er wurde ursprünglich von Whitney K. Newey und Kenneth D. West entwickelt und hat sich als äußerst nützlich für die Analyse von Zeitreihendaten in der Finanzwelt erwiesen.

Der Standardfehler ist ein Maß für die Genauigkeit einer Schätzung. Bei der Verwendung von Zeitreihendaten kann es jedoch zu sogenannter Autokorrelation kommen, bei der die Beobachtungen nicht unabhängig voneinander sind. Dies kann zu Verzerrungen bei der Schätzung der Kovarianzmatrix führen, insbesondere wenn diese Verzerrungen nicht berücksichtigt werden.

Der Newey-West-Standardfehler behebt dieses Problem, indem er Autokorrelation und Heteroskedastizität berücksichtigt. Autokorrelation tritt auf, wenn die Beobachtungen im Zeitverlauf miteinander korreliert sind, während Heteroskedastizität eine ungleichmäßige Verteilung der Varianz aufweist. Durch die Berücksichtigung beider Phänomene ermöglicht der Newey-West-Standardfehler die Schätzung von robusten Standardfehlern und Konfidenzintervallen, wodurch zuverlässigere statistische Schlussfolgerungen gezogen werden können.

Die Berechnung des Newey-West-Standardfehlers erfordert die Schätzung der Autokovarianzfunktion. Diese Funktion misst die Korrelation zwischen den Beobachtungen in einem bestimmten Zeitabstand. Der Newey-West-Standardfehler verwendet diese Funktion, um die gewichtete Summe der Kovarianzen überlagert mit der Anzahl der Beobachtungen durchzuführen.

In der Finanzanalyse ist der Newey-West-Standardfehler von großer Bedeutung, da er dazu beiträgt, zuverlässige Schätzungen der Volatilität, der Korrelationen und der Effizienz von Finanzinstrumenten zu erhalten. Wenn Autokorrelation und Heteroskedastizität in den Daten vorhanden sind, aber ignoriert werden, können die Ergebnisse verzerrt sein und zu falschen Schlussfolgerungen führen.

Insgesamt bietet der Newey-West-Standardfehler eine robuste und zuverlässige Methode zur Schätzung der Kovarianzmatrix bei nicht völlig unabhängigen Daten und ist daher ein wichtiges Instrument für die fundierte Analyse von Finanzdaten. Durch seine Anwendung können Anleger und Analysten verlässlichere Schlussfolgerungen ziehen und gut informierte Anlageentscheidungen treffen.

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