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Lexikon

oligopolistische Preisbildung

Die oligopolistische Preisbildung ist eine Form der Preisfestsetzung, die in Oligopolmärkten, also Märkten mit nur wenigen dominanten Anbietern, beobachtet wird. In solchen Märkten haben die wenigen Marktteilnehmer starken Einfluss auf die Preisgestaltung und können durch ihr Verhalten die Marktbedingungen maßgeblich beeinflussen.

Im Unterschied zu einem perfekten Wettbewerb, bei dem unabhängige Anbieter ihre Produkte zu einem Marktpreis anbieten, haben oligopolistische Unternehmen die Möglichkeit, ihre Preise strategisch anzupassen, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Dies liegt daran, dass sie zwar von der Nachfrage beeinflusst werden, aber auch eine gewisse Marktmacht haben, um Preise festzusetzen.

Ein wesentliches Merkmal der oligopolistischen Preisbildung ist das sogenannte Preisführermodell. Dabei übernimmt ein Unternehmen die Führungsrolle bei der Preissetzung, an der sich die anderen Marktakteure in der Regel orientieren. Diese Preisführerschaft kann auf verschiedenen Faktoren beruhen, wie beispielsweise der Marktmacht, der Produktionskapazität oder der technologischen Überlegenheit eines Unternehmens.

Eine weitere Form der oligopolistischen Preisbildung ist das sogenannte Kartell. Hierbei schließen sich Unternehmen gemeinsam zusammen, um ihre Marktstellung zu sichern und gemeinsam Preise festzulegen. Diese Absprachen sind jedoch in den meisten Ländern gesetzlich verboten, da sie den Wettbewerb einschränken und Verbraucher benachteiligen können.

In oligopolistischen Märkten können Preisänderungen eines Unternehmens erhebliche Auswirkungen auf den Gesamtmarkt haben. Ein Unternehmen kann aufgrund seiner Reaktion auf Marktveränderungen oder als Reaktion auf die Handlungen seiner Konkurrenten den Preis erhöhen oder senken. Dadurch können Preiskriege entstehen oder es kann zu Preisstabilität kommen, wenn sich die Unternehmen auf eine gemeinsame Preisstrategie einigen.

Die oligopolistische Preisbildung hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Auf der einen Seite kann sie zu höheren Preisen und begrenzterer Produktvielfalt führen, da die Unternehmen versuchen, ihre eigenen Gewinne zu maximieren. Auf der anderen Seite kann die strategische Preisgestaltung zu Innovation und verbesserten Produkten führen, da die Unternehmen Anreize haben, ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

Insgesamt ist die oligopolistische Preisbildung ein komplexes Phänomen, das für Investoren und Verbraucher gleichermaßen von Bedeutung ist. Um die Auswirkungen auf den Markt zu verstehen und fundierte Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, die Grundlagen und Konzepte der oligopolistischen Preisbildung zu kennen. Bei AlleAktien.de bieten wir Ihnen ein umfangreiches Glossar, das Ihnen dabei hilft, sich in der ständig wachsenden Welt der Aktienanalysen zurechtzufinden.

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