Peter Lynch (Investor)
Peter Lynch ist ein ehemaliger amerikanischer Fondsmanager. Als Leiter des Magellan Fund erwirtschaftete er über 13 Jahre hinweg eine durchschnittliche Rendite von 29,2 % pro Jahr. Dies ist bis heute Rekord. Seine Investmentstrategie beruht auf Expertenwissen in den jeweiligen Branchen und den Kauf von unterbewerteten Aktien.
Steckbrief
Name | Peter Lynch |
Geburtstag | 19.01.1944 |
Herkunftsland | USA |
Unternehmen | Magellan Fund |
Funktion in Unternehmen | Fondsmanager |
Geschätztes Vermögen | 350 Millionen Dollar |
Der Weg bis zum Fondsmanager
Peter Lynch ist am 19.01.1944 in Massachusetts in den USA geboren. Nach Abschluss der Schule studierte er zunächst Psychologie, Philosophie und Geschichte am Boston College und schloss dieses Studium 1965 mit einem Bachelor of Arts ab. Danach wechselte er an die sehr renommierte Wharton School der University of Pennsylvania, um dort einen Master of Business Administration zu absolvieren. Diesen schloss er 1968 ab.
Während seiner Studienzeit arbeitete Lynch als Caddy auf einem Golfplatz. Über diesen Job lernte er viele Führungspersonen des Finanzsektors kennen. Über diese Kontakte kam er zu einem Praktikum beim Vermögensverwalter Fidelity.
Den Einstieg ins Berufsleben machte Lynch als Analyst für die Papier-, Chemie- und Druckindustrie. Mit einer zweijährigen Unterbrechung als Leutnant in der US Army beschäftigte er sich bis 1974 als Analyst für verschiedene Branchen.
Im Jahr 1974 wechselte er zu dem noch unbekannten Investmentfonds Magellan Fund. Dort war er drei Jahre lang Forschungsdirektor. Im Jahr 1977 übernahm er die Leitung dieses Fonds.
Leistung als Investor
Als Lynch an die Spitze des Magellan Fund kam, hatte dieser ein Volumen von nur 18 Millionen US-Dollar. In den nächsten 13 Jahren wuchs dieses Vermögen durch Rendite und Kapitalzuflüsse auf 14 Milliarden US-Dollar an. Er erzielte eine durchschnittliche Jahresrendite von 29,2 %, was bis heute Rekord ist. Im Alter von nur 46 Jahren begab sich Lynch 1990 in den Ruhestand.
Anlagestrategie
Peter Lynch setzte bei einem Investment vor allem sehr gute Branchenkenntnisse voraus. Von ihm stammt auch das Zitat „Kaufe nur, was du auch kennst“. Lynch war der Überzeugung, dass sich das Unternehmen mit den besten Produkten langfristig immer durchsetzt. Beispielhaft dafür steht seine Investition in die Unterwäschefirma „Hanes“. Auf diese ist er anscheinend nur aufmerksam geworden, weil seine Frau die Produkte dieser Firma so mochte. Nach einer Analyse investierte er in Hanes und die Aktie stieg im Laufe der nächsten Jahre um 500 %.
Diese ausgewählten Aktien hat er besonders gerne zu niedrigen Kursen gekauft. Also dann, wenn er diese Unternehmen für unterbewertet erachtete. Lynch hielt wenig von kurzfristigen Spekulationen und quantitativer Analyse von Konzernen und Charts. Er erklärte häufig, dass Börsen auf kurze Sicht nicht rational reagieren würden. Dadurch kommt es regelmäßig zu Unter- oder Überbewertungen von Unternehmen. Somit sei die langfristige Investition in Qualitätsunternehmen die einzige Möglichkeit, um an der Börse überdurchschnittliche Renditen zu erzielen.
Zudem kaufte er sehr viele verschiedene Aktien. Der Magellan Fund beinhaltete teilweise über 1.000 Aktien. Zweck dieser Methode war, eine möglichst große Diversifikation zu erreichen.
Von Technologieaktien hielt Peter Lynch wenig. Er investierte lieber in gewöhnliche Unternehmen. Dazu muss aber auch erwähnt werden, dass er bereits 1990 in den Ruhestand ging. Dies war vor der Zeit der großen Technologie- und Softwarekonzerne.
Auch den Spruch „Buy on bad news“ setzte Lynch gerne um. Gemeint ist, dass Kurse nach Anschuldigungen an ein Unternehmen häufig sinken. In solch einem Umfeld kaufte Lynch gerne nach, solange es sich um Qualitätsunternehmen handelte.
Was machte Peter Lynch nach seiner Zeit als Fondsmanager?
Nach seinem Rücktritt als Leiter des Magellan Fund mit nur 46 Jahren schrieb Lynch Artikel für das amerikanische Finanzfachmagazin „Worth“. Zudem verfasste er drei Bücher über das richtige Investieren an der Börse.
Sein Privatvermögen von circa 350 Millionen US-Dollar verwendete er auch zur Förderung seiner eigenen Stiftung. Diese finanziert und unterstützt Bildungseinrichtungen für Kinder.