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Lexikon

Popper-Kriterium

Das Popper-Kriterium, benannt nach dem renommierten österreichisch-britischen Philosophen Karl Popper, ist ein grundlegendes Konzept in der wissenschaftlichen Forschung und Bewertung von Theorien. Es dient als empirisches Kriterium zur Überprüfung der Falsifizierbarkeit einer wissenschaftlichen Aussage oder Theorie.

Gemäß dem Popper-Kriterium sollte eine Theorie falsifizierbar sein, was bedeutet, dass es möglich sein sollte, eine Beobachtung oder ein Experiment durchzuführen, das die Theorie widerlegt. Eine nicht-falsifizierbare Theorie ist nach Popper keine wissenschaftliche Theorie, da sie keine Möglichkeit bietet, sie zu widerlegen. Ein Beispiel für eine nicht-falsifizierbare Theorie wäre die Behauptung, dass es eine unsichtbare und unerkennbare Einheit gibt, die alles kontrolliert, aber keinerlei Auswirkungen auf die beobachtbare Welt hat.

Das Popper-Kriterium trägt maßgeblich dazu bei, Pseudowissenschaften und nicht-wissenschaftliche Behauptungen zu identifizieren und von wissenschaftlichen Theorien zu unterscheiden. Es legt den Fokus auf die Testbarkeit von Theorien und die Fähigkeit, durch Beobachtungen oder Experimente widerlegt zu werden. Ein Beispiel für eine falsifizierbare Theorie wäre beispielsweise die Aussage, dass alle Schwäne weiß sind. Diese Theorie kann durch die Beobachtung eines einzigen schwarzen Schwans widerlegt werden.

In der Finanzanalyse und speziell im Aktienmarkt spielt das Popper-Kriterium ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei der Bewertung von Aktien und der Erstellung von Prognosen bietet das Kriterium einen methodischen Rahmen, um die Validität von wissenschaftlichen Untersuchungen und Analysen zu überprüfen. Es verdeutlicht, dass eine erfolgreiche Vorhersage allein nicht ausreicht, um die Aussagekraft einer bestimmten Analyse zu bestätigen. Es muss auch eine klare und prüfbare Beziehung zwischen den verwendeten Daten und der daraus resultierenden Prognose bestehen.

Insgesamt stellt das Popper-Kriterium eine essenzielle Grundlage für wissenschaftliche Integrität und analytische Genauigkeit in der Aktienanalyse dar. Es fördert die Suche nach belastbaren Belegen und die Vermeidung von nicht verifizierbaren Spekulationen. Durch die Verwendung des Popper-Kriteriums können Investoren ihre Entscheidungen auf solide wissenschaftliche Grundlagen stützen und das Risiko von irreführenden Informationen und pseudo-wissenschaftlichen Analysen minimieren.

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