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Lexikon

Postfordismus

Postfordismus ist ein Begriff, der in der Wirtschaftswissenschaft und Soziologie verwendet wird, um eine Phase der industriellen Entwicklung zu beschreiben, die auf den Fordismus folgte. Der Begriff bezieht sich auf das Konzept der flexiblen Produktionssysteme, die sich durch eine erhöhte Diversifikation, Individualisierung und Innovation auszeichnen.

Während der Fordismus für die Massenproduktion und Standardisierung von Produkten steht, zeichnet sich der Postfordismus durch eine verstärkte Bedeutung von Wissen, Dienstleistungen und immateriellen Gütern aus. Unternehmen konzentrieren sich zunehmend auf die Entwicklung von hochwertigen, individualisierten Produkten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen der Kunden gerecht zu werden.

Im Gegensatz zum Fordismus, der auf eine starke Arbeitsteilung setzte, setzt der Postfordismus auf flexible Arbeitsorganisationen. Hierdurch werden die Arbeitsprozesse durch verstärkten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützt. Dadurch entstehen Netzwerke von spezialisierten Unternehmen, die in der Lage sind, schnell auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren.

Ein weiteres wesentliches Merkmal des Postfordismus ist die Aufwertung des Dienstleistungssektors. In diesem Zusammenhang gewinnt der Bereich der kognitiven Arbeit, wie zum Beispiel Forschung und Entwicklung, immer mehr an Bedeutung. Durch die Schaffung neuer Wissensbasis und Innovationen können Unternehmen ihre Wettbewerbsposition verbessern und neue Märkte erschließen.

Der Postfordismus hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation. Flexible Arbeitsformen wie Teilzeit- und befristete Beschäftigungen nehmen zu, während die traditionelle Vollzeitbeschäftigung abnimmt. Dieser Wechsel hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Arbeitnehmer, da flexible Arbeitsformen mehr Autonomie, aber auch Unsicherheit mit sich bringen können.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Postfordismus eine neue Ära der wirtschaftlichen Entwicklung darstellt, die auf Innovation, Individualisierung und Flexibilität basiert. Dieser Paradigmenwechsel hat tiefgreifende Auswirkungen auf Unternehmen, Arbeitsorganisationen und die Beschäftigungssituation. Unternehmen, die sich erfolgreich an den Postfordismus anpassen, werden in der Lage sein, sich in einer sich ständig verändernden globalen Wirtschaftswelt zu behaupten.

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