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Lexikon

Selbstkontrahierungsverbot

Selbstkontrahierungsverbot ist ein juristisches Konzept, das sich auf die rechtliche Verpflichtung einer Person oder einer juristischen Person bezieht, keine Verträge mit sich selbst abzuschließen. Insbesondere betrifft dies Aktionäre, Geschäftsführer oder Vorstandsmitglieder, die in ihrer Funktion für ein Unternehmen handeln. Das Selbstkontrahierungsverbot dient der Vermeidung von Interessenkonflikten und stellt sicher, dass die Entscheidungsfindung objektiv und im besten Interesse des Unternehmens erfolgt.

Grundsätzlich wird das Selbstkontrahierungsverbot durch § 181 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) in Deutschland geregelt. Laut dieser Vorschrift sind rechtliche Geschäfte, die gegen dieses Verbot verstoßen, nichtig. Das bedeutet, dass ein solcher Vertrag von Anfang an keine rechtliche Gültigkeit besitzt. Durch die Durchsetzung des Selbstkontrahierungsverbots wird sichergestellt, dass Personen keine unangemessenen Vorteile aus ihrer Position ziehen und dass ihre Geschäfte fair und transparent sind.

Dieses Verbot gilt insbesondere im Unternehmensrecht, da es einen großen Einfluss auf die Corporate Governance und die Integrität eines Unternehmens hat. Wenn eine Person, die in einer Führungsposition ist, einen Vertrag mit sich selbst oder einem Unternehmen abschließt, in dem sie einen erheblichen Einfluss hat, könnten persönliche Interessen über die Interessen des Unternehmens gestellt werden. Dies kann zu unfairen Geschäftspraktiken führen und das Vertrauen der Aktionäre und anderer Stakeholder schädigen.

Eine Ausnahme von diesem Verbot besteht nur dann, wenn eine Genehmigung durch die Aktionäre oder eine zuständige Behörde vorliegt. In solchen Fällen müssen die Interessen des Unternehmens transparent dargelegt und nachgewiesen werden, um potenziellen Missbrauch zu verhindern. Das Selbstkontrahierungsverbot zielt darauf ab, die Integrität des Unternehmens zu wahren und sicherzustellen, dass die Entscheidungsträger unvoreingenommen handeln.

Bei der Analyse von Aktien ist es von entscheidender Bedeutung, das Konzept des Selbstkontrahierungsverbots zu verstehen, da es Auswirkungen auf die rechtliche Gültigkeit bestimmter Verträge haben kann. Investoren sollten prüfen, ob ein Unternehmen ein wirksames System zur Einhaltung von Corporate-Governance-Normen hat, um sicherzustellen, dass das Selbstkontrahierungsverbot respektiert wird. Durch die Beachtung dieses rechtlichen Konzepts können potenzielle Risiken minimiert und das Vertrauen in die Integrität eines Unternehmens gestärkt werden.

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