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Lexikon

vertikale Wettbewerbsbeschränkung

Vertikale Wettbewerbsbeschränkung ist ein Begriff aus dem Bereich des Wettbewerbsrechts, der die Beschränkung des Wettbewerbs in einer vertikal integrierten Marktkette beschreibt. Diese Beschränkung tritt auf, wenn Unternehmen auf verschiedenen Ebenen der Lieferkette Verhaltensweisen entwickeln, die den Wettbewerb einschränken oder verzerren.

In einer vertikal integrierten Marktkette werden verschiedene Stufen der Produktion oder des Vertriebs vom selben Unternehmen kontrolliert. Dies kann bedeuten, dass ein Unternehmen sowohl als Produzent als auch als Händler seiner eigenen Produkte agiert. Durch diese Integration kann das Unternehmen Einfluss auf die anderen Stufen der Kette nehmen und Wettbewerber benachteiligen. Vertikale Wettbewerbsbeschränkungen können verschiedene Formen annehmen, darunter Preisbindungen, Exklusivitätsvereinbarungen und Resale-Preisbeschränkungen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen vertikale Wettbewerbsbeschränkungen anwenden. Einer der Hauptgründe ist die Steigerung des eigenen Gewinns. Indem ein Unternehmen die Preise an die Vertriebsstufen vorschreibt oder Händler daran hindert, mit anderen Anbietern zu konkurrieren, kann es seine eigenen Gewinnmargen erhöhen. Ein weiterer Grund kann darin bestehen, die Kontrolle über den Vertrieb zu behalten und die Marktmacht des Unternehmens zu sichern.

Die Frage der Legalität von vertikalen Wettbewerbsbeschränkungen ist ein zentraler Bestandteil des Wettbewerbsrechts. In vielen Ländern sind bestimmte Arten von vertikalen Beschränkungen gesetzlich untersagt, da sie als monopolistisch oder kartellartig angesehen werden. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen vertikale Beschränkungen wirtschaftlich gerechtfertigt und legal sind. Diese Fälle können beispielsweise auftreten, wenn ein Unternehmen Produktions- oder Vertriebsstandards durchsetzt, um die Qualität oder Sicherheit der Produkte sicherzustellen.

Die Beurteilung von vertikalen Wettbewerbsbeschränkungen erfordert eine genaue Analyse der spezifischen Umstände und Auswirkungen auf den Wettbewerb. Die Wettbewerbsbehörden und Gerichte prüfen Faktoren wie den Marktanteil des Unternehmens, die Marktzugangsmöglichkeiten für Wettbewerber und die Auswirkungen auf die Verbraucher, um festzustellen, ob eine Beschränkung wettbewerbswidrig ist. Im Allgemeinen zielt das Wettbewerbsrecht darauf ab, einen offenen und fairen Wettbewerb zu fördern und wirtschaftliche Effizienz sicherzustellen.

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