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Lexikon

Wiederbeschaffungswert

Der Begriff "Wiederbeschaffungswert" ist eine zentrale Kennzahl im Bereich der Bewertung von Vermögensgegenständen und spielt insbesondere in der Finanzanalyse eine bedeutende Rolle. Der Wiederbeschaffungswert bezeichnet den Betrag, der erforderlich ist, um einen bestimmten Vermögensgegenstand in demselben Zustand und mit denselben Funktionsmerkmalen wie zum Bewertungszeitpunkt zu erwerben. Er wird häufig zur Ermittlung des Substanzwertes eines Unternehmens oder einer Anlage herangezogen.

Im Kontext von Aktienanalysen ist der Wiederbeschaffungswert ein essentielles Kriterium, um den inneren Wert eines Unternehmens zu bestimmen. Er ermöglicht die Einschätzung, welcher Wert den Aktionären eines Unternehmens zustünde, wenn sämtliche Vermögensgegenstände abzüglich der Schulden liquidiert und der Erlös an die Aktionäre ausgeschüttet werden würde.

Die Berechnung des Wiederbeschaffungswertes erfolgt anhand einer detaillierten Bestandsaufnahme der Vermögenswerte eines Unternehmens oder einer Anlage. Dabei wird der Marktwert der einzelnen Vermögensgegenstände ermittelt und anschließend addiert. Zu den berücksichtigten Vermögensgegenständen zählen beispielsweise Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Patente, Markenrechte, Lagerbestände sowie Finanzanlagen.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Wiederbeschaffungswert nicht mit dem Marktwert eines Vermögensgegenstandes identisch ist. Der Marktwert kann sowohl über- als auch unterhalb des Wiederbeschaffungswertes liegen, da er von Angebot und Nachfrage sowie anderen marktüblichen Faktoren beeinflusst wird. Der Wiederbeschaffungswert hingegen ist als eine Art Neuwert anzusehen, der den finanziellen Aufwand darstellt, um den Vermögensgegenstand in seinem aktuellen Zustand wiederzubeschaffen.

Im Rahmen einer fundierten Aktienanalyse kann der Wiederbeschaffungswert somit ein aussagekräftiges Maß für den Substanzwert eines Unternehmens sein. Ein Unternehmen, dessen aktueller Marktwert unterhalb des Wiederbeschaffungswertes liegt, könnte potenziell unterbewertet sein und somit eine attraktive Investitionsmöglichkeit bieten.

Als Anleger ist es ratsam, den Wiederbeschaffungswert als Teil der Gesamtanalyse zu betrachten und in Kombination mit anderen Finanzkennzahlen zu verwenden. Eine regelmäßige Überprüfung des Wiederbeschaffungswertes kann dabei helfen, den Investitionsprozess zu optimieren und mögliche Chancen auf dem Markt zu identifizieren.

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