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Lexikon

Wiener Schule

Die Wiener Schule ist eine einflussreiche Strömung der ökonomischen Denkweise, die hauptsächlich von den Mitgliedern des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (IWF) geprägt wurde. Diese Forschungsrichtung entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hat eine beträchtliche Anzahl von Wirtschaftstheoretikern hervorgebracht, die bedeutende Beiträge zur modernen Wirtschaftsanalyse geleistet haben.

Die Wiener Schule zeichnet sich durch eine stark individualistische Perspektive aus, bei der das Verhalten von Individuen und die Interaktionen auf dem Markt im Mittelpunkt stehen. Ihre Analysemethoden basieren auf der Annahme, dass Wirtschaftsakteure rationale Entscheidungen treffen, um ihre eigenen Interessen zu maximieren. Dabei werden neoklassische Ansätze angepasst und verfeinert, um realistischere Annahmen über die menschliche Natur und das Marktverhalten zu treffen.

Ein zentraler Aspekt der Wiener Schule ist die Bedeutung von Unsicherheit und Unvollkommenheit in wirtschaftlichen Entscheidungen. Sie betont, dass Marktteilnehmer nicht über vollständige Informationen verfügen und mit begrenzter Rationalität handeln. Im Gegensatz zu traditionellen neoklassischen Ansätzen, die Perfektion und vollständiges Wissen voraussetzen, berücksichtigt die Wiener Schule die tatsächlichen Herausforderungen, vor denen Wirtschaftsakteure stehen.

Die Wiener Schule hat verschiedene Weiterentwicklungen und Zweige hervorgebracht, darunter die Österreichische Schule der Nationalökonomie. Diese teilt viele gemeinsame Merkmale mit der Wiener Schule, konzentriert sich jedoch stärker auf das Verständnis des Marktes als einen dezentralen Prozess der Informationsverarbeitung und Preissetzung. Insgesamt hat die Wiener Schule bedeutende Erkenntnisse in Bereichen wie Unternehmertum, institutionelle Ökonomie und Verhaltensökonomik geliefert.

Als wichtiger Bestandteil der ökonomischen Theorie und Analyse ist die Kenntnis der Wiener Schule für Anleger und Analytiker von unschätzbarem Wert. Sie bietet eine alternative Sichtweise auf Märkte und Wirtschaftsprozesse, die dazu dient, das Verständnis der Realität zu erweitern und Investitionsentscheidungen auf fundierten Grundlagen zu treffen.

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