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Lexikon

Zweckgesellschaft

Zweckgesellschaft ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der Finanzwirtschaft und bezeichnet eine spezielle Form von Kapitalgesellschaft. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um eine rechtlich eigenständige Unternehmung, die für einen bestimmten Zweck gegründet wird. Der Hauptzweck einer Zweckgesellschaft besteht in der isolierten Trennung von bestimmten Vermögensgegenständen oder Geschäften von den Risiken einer Muttergesellschaft.

Zweckgesellschaften kommen häufig in der Finanzbranche zum Einsatz, insbesondere bei komplexen Finanztransaktionen oder bestimmten Projekten. Sie dienen dazu, Projektrisiken von der Bilanz der Muttergesellschaft abzukoppeln und somit das Gesamtrisiko des Unternehmens zu verringern. Dies geschieht durch die Übertragung von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten oder Einnahmen an die Zweckgesellschaft.

Eine Zweckgesellschaft kann in verschiedenen Rechtsformen auftreten, wobei die am häufigsten verwendeten Formen die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder die Aktiengesellschaft (AG) sind. Bei der Gründung einer Zweckgesellschaft werden normalerweise bestimmte Verträge und Vereinbarungen, wie etwa ein Treuhandvertrag, abgeschlossen, um die Aufgaben, Pflichten und Zuständigkeiten der beteiligten Parteien klar zu definieren.

Die Zweckgesellschaft trägt in der Regel eigene Risiken und ist unabhängig von der Muttergesellschaft. Dies bedeutet, dass Verluste oder Gewinne, die sich aus den Geschäften der Zweckgesellschaft ergeben, nicht automatisch auf die Bilanz der Muttergesellschaft übertragen werden. Dadurch wird die Liquidität und Kreditwürdigkeit der Muttergesellschaft geschützt.

Es ist wichtig anzumerken, dass Zweckgesellschaften oft auch für steuerliche und regulatorische Zwecke genutzt werden. In einigen Fällen können sie dazu dienen, bestimmte steuerliche Vorteile zu nutzen oder regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Zweckgesellschaft eine spezialisierte Kapitalgesellschaft ist, die für einen bestimmten Zweck gegründet wird und die Risiken einer Muttergesellschaft isoliert. Sie ist eine wichtige Finanzstruktur, die bei komplexen Finanztransaktionen eingesetzt wird, um die Risiken und Auswirkungen auf das Gesamtunternehmen zu begrenzen.

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