Airbus und Thales erwägen Fusion ihrer Raumfahrtaktivitäten
- Airbus und Thales führen Gespräche über eine mögliche Fusion ihrer Raumfahrtaktivitäten.
- Der Ukraine-Konflikt hat die Bedeutung des Weltraums für die nationale Sicherheit verdeutlicht.
Airbus und Thales führen Gespräche über eine mögliche Fusion ihrer Raumfahrtaktivitäten. Dies könnte ein entscheidender Test für die Konsolidierungsbereitschaft Europas in einem strategisch wichtigen Sektor sein.
Die Gespräche befinden sich noch in einem frühen Stadium und konzentrieren sich auf die Satellitenaktivitäten der Unternehmen.
Thales Alenia Space und Airbus sind Europas größte Hersteller von Satelliten für Kommunikation, Navigation und Überwachung. Leonardo hält einen 33-prozentigen Anteil an Thales Alenia.
Das Ziel ist es, eine paneuropäische Allianz im Weltraum zu schaffen, ähnlich der von MBDA, dem regionalen Raketenchampion.
Der Ukraine-Konflikt hat die Bedeutung des Weltraums für die nationale Sicherheit verdeutlicht.
Ein Abkommen würde jedoch erhebliche regulatorische und kartellrechtliche Hürden mit sich bringen. Airbus und Thales haben in der Vergangenheit ähnliche Zusammenschlüsse erkundet.
Die französischen, deutschen und italienischen Regierungen sowie die Europäische Kommission müssten einer Allianz zustimmen. Die politische Lage in Frankreich könnte ein Hindernis darstellen.
Die Gespräche kommen zu einer Zeit, in der sowohl Airbus als auch Thales unter Druck stehen, Verluste in ihren Raumfahrtgeschäften zu begrenzen.
Die Nachfrage nach großen geostationären Satelliten ist gesunken, während der Markt für kleinere Raumfahrzeuge in niedriger Erdumlaufbahn stark gestiegen ist.
Airbus gab bekannt, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr eine Belastung von etwa 900 Millionen Euro im Zusammenhang mit seinem Raumfahrtsystemgeschäft verbuchen werde.
Thales hat ebenfalls auf Druck in seiner Raumfahrtsparte hingewiesen und angekündigt, etwa 1.300 Stellen abzubauen.
Die Gespräche sind getrennt von den laufenden Restrukturierungen bei beiden Unternehmen, die Priorität haben.
Airbus, Thales und Leonardo lehnten eine Stellungnahme zu den Gesprächen ab.