American Express: Jüngere und wohlhabendere Nutzerbasis treibt Aktienkurs in die Höhe
- American Express-Aktien sind seit Ende Oktober um 75 Prozent gestiegen.
- Generation Z und Millennials machten im zweiten Quartal ein Drittel der US-Verbraucherausgaben von Amex aus.
American Express (Amex) erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung. Seit Ende Oktober sind die Aktien um 75 Prozent gestiegen und haben den S&P 500 deutlich übertroffen. Der Aktienkurs von Amex wird mit dem 18-fachen des erwarteten Gewinns bewertet.
Diese Premium-Bewertung spiegelt die Fokussierung von Amex auf wohlhabendere Verbraucher und Geschäftsreisende wider. Das abgerechnete Geschäft wuchs im zweiten Quartal um 5,5 Prozent auf 388,2 Milliarden US-Dollar, langsamer als erwartet.
Angesichts der hohen Erwartungen war jede Schwäche enttäuschend für Investoren. Pläne, die Marketingausgaben um 15 Prozent auf 6 Milliarden US-Dollar zu erhöhen, sorgten ebenfalls für Stirnrunzeln. Doch es gibt weiterhin viele Gründe, an Amex-Aktien festzuhalten.
Kaum eine Bank hat so intensiv wie Amex den Premium-Markt ins Visier genommen. In den letzten Jahren hat das Unternehmen diese Energie auch auf eine jüngere Zielgruppe gelenkt. Generation Z und Millennials machten im zweiten Quartal ein Drittel der US-Verbraucherausgaben von Amex aus.
Mit einer jüngeren und wohlhabenderen Kundschaft bleibt Amex ein vergleichsweise sicherer Hafen. Während einkommensschwächere Kreditnehmer bei finanziellen Engpässen möglicherweise Zahlungen versäumen, sparen wohlhabendere Kunden eher bei Restaurantbesuchen oder Wochenendausflügen.
Bei Amex sank der Anteil der Kreditnehmer, die mindestens einen Monat mit ihren Zahlungen im Rückstand waren, von 1,3 Prozent im ersten Quartal auf 1,2 Prozent. Die Nettoabschreibungsrate auf Kreditkartenkredite und Forderungen blieb unverändert bei 2,1 Prozent.
Der Kampf um die großen Ausgabenkunden wird sich nur noch verschärfen. Die höheren Marketingausgaben von Amex sind mehr als bewältigbar und werden durch besser als erwartete Leistungen finanziert. Ein Quartal mit schwächerem Wachstum sollte nicht vom größeren Bild ablenken.