Amundi und Allianz Global Investors: Gespräche über strategisches Joint Venture
- Amundi und Allianz Global Investors verhandeln über ein strategisches Joint Venture.
- Die Gespräche sind weit fortgeschritten und könnten vor den Allianz-Jahreszahlen abgeschlossen werden.
Der französische Vermögensverwalter Amundi und Allianz Global Investors (AGI) verhandeln über ein Joint Venture. Ziel ist es, strategisches Wachstum und Marktstärke zu sichern. Die Gespräche sind weit fortgeschritten und könnten vor den Allianz-Jahreszahlen im Februar abgeschlossen werden.
Ein Joint Venture würde Amundi Zugang zu den starken Vertriebskanälen der Allianz, insbesondere im Bereich Altersvorsorge, ermöglichen. Gleichzeitig könnte die Allianz von Amundis Know-how und Marktposition in Europa profitieren. Amundi verwaltet 2,1 Billionen Euro und ist Europas drittgrößter Vermögensverwalter.
Die Allianz, deren AGI-Sparte 555 Milliarden Euro betreut, strebt langfristig Wachstum an. AGI verzeichnete in den letzten Jahren kein dynamisches Wachstum, was den Druck auf die Allianz erhöht, strategische Maßnahmen zu ergreifen.
Amundi verfolgt eine aktive Übernahmestrategie und hat seit 2017 mehrere Asset-Manager übernommen. Die Gespräche mit der Allianz könnten Teil einer Konsolidierungsstrategie sein, um die Fragmentierung der europäischen Vermögensverwaltungsbranche zu adressieren.
Für die Allianz steht neben Amundi auch ein möglicher Deal mit DWS, der Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank, im Raum. Eine konkrete Entscheidung wurde jedoch noch nicht getroffen.
Die europäische Vermögensverwaltungsbranche steht vor einem Wandel. Wettbewerbsdruck durch US-Anbieter und steigende Kosten zwingen europäische Anbieter zur Konsolidierung. Zuletzt plante BNP Paribas die Übernahme der Axa-Vermögensverwaltungssparte.
Marktbeobachter sehen in der Allianz zwischen Amundi und AGI eine richtungsweisende Entwicklung. Die Machtbalance in einem möglichen Joint Venture bleibt offen, doch Experten betonen, dass dies Verhandlungssache sei.