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AT1-Anleihen: Risiko statt Stabilität für Banken?

  • AT1-Anleihen können Banken in Krisen destabilisieren statt stabilisieren.
  • Regulatorische Skepsis wächst, Australien lässt AT1s auslaufen.

Die Insolvenz der Credit Suisse zeigt, dass AT1-Anleihen Banken in Krisen nicht stabilisieren, sondern Risiken verschärfen können. Diese hybriden Wertpapiere, eingeführt nach der Finanzkrise, funktionieren oft nicht wie vorgesehen.

Der AT1-Markt ist auf 270 Milliarden Dollar angewachsen. Diese Anleihen dienen als regulatorisches Kapital zur Verlustabsorption. Bei Unterschreiten bestimmter Kapitalquoten werden sie in Aktien umgewandelt oder abgeschrieben, was Banken und Investoren vor Herausforderungen stellt.

AT1s bieten Banken Vorteile, da sie günstiger als Eigenkapital sind und keine Stimmrechtsverwässerung verursachen. Doch die variierenden Konditionen führen zu Rechtsunsicherheit, wie die Klagen im Fall Credit Suisse zeigen.

Systemische Folgen sind kritisch: Ein bail-in kann das Vertrauen in Banken untergraben, Refinanzierungskosten erhöhen und Einlagenabzüge auslösen. Die Umwandlung in Aktien kann den Kurs belasten und Investoren zum Verkauf bewegen.

Bewertungsprobleme erschweren die Preisfindung von AT1s, da sie Merkmale von Fremd- und Eigenkapital vereinen. Anleger verlassen sich oft auf Marktpreise, was in Krisen fatal sein kann.

Regulatorische Skepsis wächst. Während die Bank of England 2024 strengere Anforderungen plant, lässt Australien AT1s auslaufen. Die Finanzaufsicht APRA sieht sie in Stressphasen als unwirksam an, trotz Einwänden von Anlegern.

Quelle: Eulerpool Research Systems