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Ausländische Käufer und die britische Wohnungsmarktpolitik: Chancen und Herausforderungen

  • Britische Steuerpolitik beeinflusst ausländische Immobilienkäufer, löst aber nicht das Erschwinglichkeitsproblem.
  • Ausländische Käufer sind entscheidend für die Finanzierung von Neubauten, doch ihre Rolle ist umstritten.

Die britische Steuerpolitik für ausländische Immobilienkäufer beeinflusst den Wohnungsbau, löst jedoch nicht das grundlegende Problem der Erschwinglichkeit. Seit 2021 gilt eine „Non-Resident Stamp Duty Land Tax“ von 2 Prozent, die möglicherweise auf 3 Prozent erhöht wird.

Die Definition von „ausländischen Käufern“ ist komplex. Das britische Finanzamt verlangt einen Aufenthaltsnachweis von 183 Tagen pro Jahr. Die Zahl der Eigentümer mit Auslandskorrespondenzadresse stieg von 64.000 im Jahr 2010 auf etwa 190.000 Anfang 2024.

Geopolitische Entwicklungen beeinflussen die Käuferstruktur. Nach der Finanzkrise zogen sich irische Investoren zurück, während Hongkonger Käufer dominierten. Jüngste Daten zeigen einen Anstieg von US-Käufern aufgrund politischer Unsicherheiten.

Die zentrale Frage bleibt, ob ausländische Käufer den Wohnungsbau fördern oder die Preise treiben. Drei Viertel der ausländischen Käufer beabsichtigen, ihre Immobilie selbst zu bewohnen. Viele erhalten eine Steuererstattung bei Nachweis des britischen Wohnsitzstatus.

Internationale Beispiele zeigen, dass Restriktionen gegen ausländische Käufer nicht zwangsläufig zu erschwinglicheren Wohnungen führen. Neuseeland und Kanada haben restriktive Maßnahmen ergriffen, doch ihre Immobilienmärkte zeigen ähnliche Muster wie der britische.

In Großbritannien spielen ausländische Käufer eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Neubauten. Der Londoner Immobilienmarkt benötigt wöchentlich Investitionen von 500 Millionen Pfund, um das Bauziel von 80.000 neuen Wohnungen jährlich zu erreichen.

Die Debatte ist komplex: Internationale Investoren ermöglichen Bauprojekte, könnten aber gleichzeitig die Preise treiben. Der Rückgang ausländischer Käufer und das Ende des „Help to Buy“-Programms führten zu einem Nachlassen der Neubauaktivität.

Quelle: Eulerpool Research Systems