BDO erreicht erstmals 1 Milliarde Pfund Umsatz trotz regulatorischer Herausforderungen
- BDO erzielt erstmals über 1 Milliarde Pfund Umsatz und steigert Partnervergütungen.
- Regulatorische Herausforderungen und Investitionen in Digitalisierung prägen das Geschäftsjahr.
Die britische Niederlassung von BDO, der weltweit fünftgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 erstmals über 1 Milliarde Pfund Umsatz. Die Ausschüttungen an die 335 Equity-Partner stiegen um 12 Prozent auf durchschnittlich 681.000 Pfund vor Steuern.
Der Umsatz wuchs um 8,6 Prozent auf 1,01 Milliarden Pfund, während der operative Gewinn um 15 Prozent auf 227 Millionen Pfund kletterte. Managing Partner Mark Shaw betonte die Bedeutung mittelständischer Unternehmen als „wirtschaftlichen Motor Großbritanniens“.
Im Gegensatz zu den „Big Four“ konnte BDO die Partnervergütungen steigern. Während EY, PwC und Deloitte rückläufige Ausschüttungen meldeten, erhöhte KPMG die Vergütungen durch eine Reduzierung der Partnerzahl.
BDO erweiterte die Mitarbeiterzahl von 7.500 auf 8.000 und stellte 600 neue Auszubildende ein. Investitionen flossen in Digitalisierung, Büro-Modernisierung und eine generative KI-Plattform. Shaw warnte jedoch vor anhaltender Unsicherheit auf den Märkten.
Die Financial Reporting Council (FRC) rügte BDO wegen „inakzeptabler“ Prüfungsqualität. Ein ehemaliger BDO-Wirtschaftsprüfer wurde für 20 Jahre verbannt. Gegen BDO und zwei frühere Partner laufen formelle Beschwerden.
Trotz Herausforderungen wuchs BDO in allen Sparten: Audit-Umsätze stiegen um 8,4 Prozent, Beratungsumsätze um 10,2 Prozent und Steuerumsätze um 7 Prozent. Die Gesamtzahl der Partner erhöhte sich von 441 auf 466.