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Belgien untersucht Apple wegen möglicher Verwicklung in Konfliktmineralienhandel

  • Belgien untersucht Apple wegen möglicher Verwicklung in den Handel mit Konfliktmineralien aus dem Kongo.
  • Apple bestreitet die Vorwürfe und betont seine Verpflichtung zur verantwortungsvollen Beschaffung von Mineralien.

Die belgischen Behörden haben eine strafrechtliche Untersuchung gegen Apple eingeleitet. Dem US-Technologiekonzern wird vorgeworfen, wissentlich Blutmineralien aus der Demokratischen Republik Kongo bezogen zu haben. Dies könnte weitreichende geopolitische Implikationen haben.

Bereits im Dezember reichte die kongolesische Regierung Strafanzeigen in Belgien und Frankreich gegen Apple-Tochtergesellschaften ein. Apple soll 3TG-Mineralien aus Minen beziehen, die von bewaffneten Gruppen kontrolliert werden, die Menschenrechtsverletzungen begehen.

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft hat einen Untersuchungsrichter ernannt, um die Ermittlungen zu leiten. In Frankreich steht eine Entscheidung noch aus. Der Anwalt der DRK, Christophe Marchand, sieht dies als wichtigen Schritt, der die Ernsthaftigkeit der Vorwürfe unterstreicht.

Apple äußerte sich nicht zu den Vorwürfen, betonte jedoch, dass es die Behauptungen bestreite und sich einer verantwortungsvollen Beschaffung von Mineralien verpflichtet fühle. Kritische Rohstoffe wie Coltan stammten laut Apple aus zertifizierten Quellen.

Kongolesische Anwälte werfen Apple vor, sich auf ein fehlerhaftes Zertifizierungssystem zu stützen. Viele Mineralien, die als aus Ruanda stammend deklariert sind, sollen in Wirklichkeit aus dem Kongo geschmuggelt werden.

Die M23-Rebellen, die laut UN und der kongolesischen Regierung von Ruanda unterstützt werden, kontrollieren wichtige Minen. Sie haben eigene Strukturen zur Besteuerung und zum Handel von Mineralien errichtet. Ruanda weist diese Vorwürfe zurück.

Apple kündigte an, den Bezug von 3TG-Metallen aus dem Kongo und Ruanda auszusetzen. Dies sei laut den Klägern ein Eingeständnis, dass die Lieferketten bereits durch illegale Mineralien infiltriert seien.

Die EU wird ebenfalls in den Fall hineingezogen. In einem Brief an Ursula von der Leyen bezeichneten die Anwälte der DRK das Abkommen der EU mit Ruanda als Farce. Ruanda verfüge über keine nennenswerten Vorkommen an 3TG-Mineralien.

Ein EU-Sprecher betonte, dass das Abkommen auf die Bekämpfung des illegalen Handels abziele. Die EU fühle sich der Transparenz in der Rohstoffversorgung verpflichtet.

Quelle: Eulerpool Research Systems