ByteDance fordert chinesische Mitarbeiter in Singapur zur Steuerzahlung in China auf
- ByteDance fordert chinesische Mitarbeiter in Singapur zur Steuerzahlung in China auf.
- Über 1.000 Angestellte könnten von der neuen Regelung betroffen sein.
ByteDance, das Mutterunternehmen von TikTok, verlangt von chinesischen Mitarbeitern in Singapur, ihr Einkommen in China zu versteuern. Andernfalls drohen Einschränkungen bei Aktienoptionen. Diese Maßnahme ist Teil von Pekings verstärkten Bemühungen zur globalen Steuererhebung.
In einer internen Mitteilung wurden entsandte Mitarbeiter aus China angewiesen, ihre Einkünfte den chinesischen Steuerbehörden zu melden. Dies ist notwendig, um von aktienbasierten Vergütungen zu profitieren. Für lokal eingestellte chinesische Staatsbürger ist die Meldung empfohlen, aber nicht verpflichtend.
Über 1.000 Angestellte könnten betroffen sein. Die Steuerbelastung könnte um bis zu 21 Prozentpunkte höher ausfallen, da sowohl China als auch Singapur progressive Steuersätze anwenden. Chinas Spitzensteuersatz liegt bei 45 Prozent, Singapurs bei 24 Prozent.
Singapur hat sich als regionales Zentrum für chinesische Tech-Unternehmen etabliert. Unternehmen wie Alibaba, Tencent und PDD haben Büros in der Stadt, um von niedrigeren Steuersätzen und einem günstigen Geschäftsumfeld zu profitieren.
China verschärft seit 2019 seine Steuerpolitik, um mehr Einnahmen zu generieren. Die Steuerregelungen wurden reformiert, um auch im Ausland lebende Bürger steuerlich zu erfassen. Die Umsetzung blieb bislang weitgehend freiwillig.
ByteDance-Mitarbeiter mit hohen Gehältern könnten nun mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert sein. Der Konzern zahlt häufig einen wesentlichen Teil der Vergütung in Form von Restricted Stock Units (RSUs), die über Jahre ausgegeben werden.
Betroffene Mitarbeiter müssen Steuerzahlungen nachweisen, um an künftigen Aktienrückkäufen teilnehmen zu können. Andernfalls wird der steuerliche Differenzbetrag in Form von einbehaltenen Aktienoptionen verrechnet. ByteDance subventioniert die zusätzlichen Steuerkosten für bis zu zwei Jahre.
ByteDance hat auf Anfragen zur Stellungnahme bisher nicht reagiert.