Character.ai zieht sich aus dem Wettrennen um Sprachmodelle zurück und fokussiert auf Endverbraucherprodukte
- Character.ai beendet die Entwicklung großer Sprachmodelle und fokussiert auf Endverbraucherprodukte.
- Eine Lizenzvereinbarung mit Google im Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar wurde abgeschlossen.
Das kalifornische Start-up Character.ai beendet seine Teilnahme am kostspieligen Wettbewerb um große Sprachmodelle. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf die Verbesserung seiner Endverbraucherprodukte, insbesondere der beliebten Chatbots, die Konversationen im Stil bekannter Charaktere simulieren.
Dieser Strategiewechsel folgt dem Abgang der Gründer Noam Shazeer und Daniel De Freitas zu Google. Eine Lizenzvereinbarung mit Google im Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar wurde abgeschlossen, ohne dass Google Zugriff auf zukünftige Entwicklungen erhält.
Interims-CEO Dominic Perella, ein ehemaliger Google-Mitarbeiter, leitet die Neuausrichtung. Er betont, dass die Kosten für die Entwicklung von Spitzenmodellen für ein Start-up untragbar geworden sind.
Character.ai ist nicht das einzige Unternehmen, das sich aus dem Wettbewerb zurückzieht. Auch das deutsche Unternehmen Aleph Alpha hat seine Pläne für große Sprachmodelle aufgegeben und entwickelt stattdessen spezialisierte Modelle.
Der Google-Deal führte zu einer Umstrukturierung bei Character.ai. Rund 30 Mitarbeiter wechselten zu Google, und das Team wurde weiter verkleinert. Die Einnahmen aus dem Deal wurden genutzt, um Investoren auszuzahlen und die Eigentumsverhältnisse neu zu ordnen.
Character.ai verzeichnet ein rasantes Wachstum mit 20 Millionen monatlich aktiven Nutzern, hauptsächlich im Alter von 13 bis 25 Jahren. Haupteinnahmequelle sind Abonnements, die jedoch nur einen kleinen Teil der Nutzerschaft ausmachen.
Das Unternehmen plant, langfristig ähnliche Lizenzvereinbarungen wie mit Google einzugehen und hofft auf eine Rückkehr zum Venture-Capital-Markt.