Deutsche essen 2023 weniger Fleisch: Pro-Kopf-Verzehr auf historischem Tiefstand
- Fleischkonsum in Deutschland sinkt auf 51,6 Kilogramm pro Kopf
- Entwicklung durch gestiegenes Bewusstsein für Gesundheit, Umweltschutz und Tierwohl
In Deutschland setzt sich der Trend zu weniger Fleischkonsum fort. 2023 erreichte der Pro-Kopf-Verzehr mit 51,6 Kilogramm Fleisch den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte.
Im Vergleich zu 2018, als noch durchschnittlich 60,9 Kilogramm pro Kopf konsumiert wurden, ist dies ein deutlicher Rückgang.
Besonders auffällig ist die Entwicklung bei Schweine- und Rindfleisch, deren Verzehr zurückging, während Geflügel stärker nachgefragt wurde. Agrarminister Cem Özdemir führt den Trend auf ein gestiegenes Bewusstsein der Deutschen für Gesundheit, Umweltschutz und Tierwohl zurück.
Die Regierung hat mit Maßnahmen wie der Einführung des staatlichen Tierhaltungskennzeichens und der Förderung von Umbauten in der Tierhaltung reagiert. Zudem wird das wachsende Marktpotenzial pflanzlicher Alternativen betont.
Kritisch äußerte sich der agrar- und ernährungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann. Er warnt davor, die Tierhaltung in Deutschland politisch zu beschränken und fordert stattdessen, diese wettbewerbsfähig und zukunftsfest zu gestalten. Ansonsten drohe eine Verlagerung der regionalen Tierhaltung ins Ausland, was zu vermehrten Fleischimporten führen würde.