Deutsche Inflation übertrifft Erwartungen: Herausforderungen für die EZB und drohende Stagflation
- Deutsche Inflation im Dezember bei 2,6 %, übertrifft Erwartungen.
- EZB unter Druck, Zinssenkungen trotz Inflationsdruck zu erwägen.
Die Inflation in Deutschland stieg im Dezember auf 2,6 %, höher als die erwarteten 2,4 %. Dies ist der dritte Monat in Folge mit steigender Inflation, was die Europäische Zentralbank (EZB) unter Druck setzt.
Besonders die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt, kletterte auf 3,1 %. Der Dienstleistungssektor trug maßgeblich zu diesem Anstieg bei.
Die EZB steht vor ihrer Sitzung am 30. Januar vor der Herausforderung, die Leitzinsen zu senken, um die schwächelnde Eurozone zu stützen, während der Inflationsdruck dies erschwert.
Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, kämpft mit wirtschaftlicher Schwäche. Entlassungen bei Bosch und Thyssenkrupp belasten den Arbeitsmarkt, während politische Unsicherheiten und US-Importzölle die Lage verschärfen.
Carsten Brzeski von ING warnt vor einer kurzfristigen Stagflation. Dennoch erwartet er, dass die EZB die Inflation als vorübergehend einstuft und die Zinsen senkt.
Die Bundesbank prognostiziert für 2025 eine leichte Abschwächung der Inflation. Preisschübe bei Lebensmitteln und Dienstleistungen könnten den Rückgang jedoch begrenzen.
Auf EU-harmonisierter Basis lag die deutsche Inflation im Dezember bei 2,9 %. Für 2024 betrug der harmonisierte Jahresdurchschnitt 2,5 %, mit einer Prognose von 2,4 % für 2025.