ETF-Sparpläne: Deutschlands Erfolgsmodell erobert Europa und revolutioniert die Investmentwelt
- ETF-Sparpläne gewinnen europaweit an Beliebtheit und verändern die Investmentwelt.
- Deutschland dient als Vorbild für den Erfolg von ETFs in Europa.
ETF-Sparpläne, regelmäßige monatliche Investitionen in Indexfonds, gewinnen in Europa an Beliebtheit. Experten sprechen von einer neuen Ära für Kleinanleger, die das Sparen und Investieren grundlegend verändert. Doch wie kam es dazu, und was bedeutet das für die Finanzlandschaft?
Inmitten der Pandemie und der Nullzins-Politik fanden viele deutsche Sparer einen Ausweg aus der finanziellen Sackgasse. ETFs, die mit geringen Gebühren und breiter Diversifikation punkten, boten eine attraktive Lösung.
Markus Jordan von extraETF beschreibt die perfekte Kombination aus steigender ETF-Akzeptanz, Digitalisierung durch Neobroker und einem besseren Verständnis für langfristige Kosten: „Es war der richtige Zeitpunkt am richtigen Ort.“
Innerhalb eines Jahres stieg die Anzahl der ETF-Sparpläne in Deutschland um 33 Prozent – von 7,1 auf 9,5 Millionen. Ein enormer Zuwachs, der nun auch in anderen europäischen Märkten Schule macht.
Europa schaut nach Deutschland – und zieht nach. Laut extraETF haben sich die aktiven ETF-Sparpläne außerhalb Deutschlands sogar verdoppelt: Von 500.000 im Jahr 2023 auf 1,3 Millionen Ende 2024. Besonders junge Anleger dominieren den ETF-Markt.
Italien zeigt, wie sich der Trend etabliert: „Immer mehr Anbieter bringen ihre ETF-Angebote auf den Markt“, bestätigt Timo Toenges von BlackRock. Das Wachstum stammt vor allem von Anlegern, die ihr Geld bisher „in bar horten“.
Auch in Großbritannien entstehen neue Plattformen, die auf die ETF-Welle setzen. Ein Beispiel ist InvestEngine, das Ende 2023 das „LifePlan“-Portfolio einführte. Nutzer wählen einfach den gewünschten Aktienanteil – und schon steht das Portfolio.
Ein Grund für den Erfolg von ETFs: Sie sind einfach zu verstehen und günstig. In einer Zeit, in der hohe Gebühren langfristige Renditen auffressen, bieten ETFs eine willkommene Alternative. Für Millennials und die Generation Z sind ETFs das bevorzugte Investment-Vehikel.
Der psychologische Vorteil des Sparplans: Statt großer Einmalinvestitionen fließt das Geld in kleinen monatlichen Beträgen in die Märkte. Langfristig baut sich so ein Vermögen auf – ohne dass der Anleger ständig über Timing und Marktentwicklungen nachdenken muss.
Was einst ein Nischenprodukt war, entwickelt sich zum Mainstream-Phänomen. Vanguard, Hargreaves Lansdown und AJ Bell verwalten bereits £51 Milliarden in Multi-Asset-ETFs allein in Großbritannien. Das Potenzial ist jedoch noch längst nicht ausgeschöpft.
„Der ETF-Markt in Europa steht erst am Anfang“, sagt Jordan von extraETF. „Die Kombination aus Kosteneffizienz, Diversifikation und digitaler Zugänglichkeit macht ETFs zum idealen Investment für die breite Bevölkerung.“
Von Deutschland aus verbreitet sich eine neue Investmentmentalität in ganz Europa. ETF-Sparpläne eröffnen Millionen von Menschen den Zugang zu den Märkten, ohne dass sie tiefgreifende Finanzkenntnisse benötigen.
Die Revolution ist leise, aber gewaltig – und sie rollt weiter.