EU untersucht Nasdaq und Deutsche Börse wegen möglicher Verstöße im Derivatemarkt
- EU-Kommission untersucht mögliche Verstöße von Nasdaq und Deutsche Börse im Derivatemarkt.
- Beide Unternehmen kooperieren vollständig mit den Behörden.
Die Europäische Kommission hat unangekündigte Durchsuchungen in den Büros von Nasdaq und Deutsche Börse durchgeführt. Ziel ist die Untersuchung möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht im Derivatemarkt.
Am Montag teilte die Kommission mit, dass in zwei EU-Ländern Durchsuchungen bei Unternehmen durchgeführt wurden, die möglicherweise in wettbewerbswidrige Praktiken verwickelt sind. Der Fokus liegt auf Finanzderivaten.
Deutsche Börse bestätigte die Untersuchung und erklärte, vollständig mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Auch Nasdaq betonte ihre Kooperationsbereitschaft mit der Europäischen Kommission.
Die Kommission untersucht, ob die Unternehmen gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen haben, indem sie sich an „beschränkenden Geschäftspraktiken“ beteiligt haben. Die Identität der betroffenen Unternehmen wurde nicht kommentiert.
Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und bedeuten nicht zwangsläufig, dass die Unternehmen gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen haben. Die Dauer der Untersuchung hängt von der Komplexität des Falls und der Kooperationsbereitschaft der Unternehmen ab.
Nasdaq betreibt in der EU Märkte in Schweden, Dänemark und Finnland, wo auch Derivate gehandelt werden. Deutsche Börse betreibt die Frankfurter Wertpapierbörse und Eurex, die größte Derivatehandelsplattform der Region.
Eurex verzeichnete im vergangenen Monat über 154 Millionen Kontrakte. Deutsche Börse besitzt zudem einen 75-prozentigen Anteil an der European Energy Exchange, die den Handel mit Energie- und Rohstoffderivaten ermöglicht.
Die Ermittlungen im Finanzsektor sind nicht die einzigen, die Brüssel derzeit führt. 2021 verhängte die EU gegen BMW und Volkswagen eine Geldstrafe von 875 Millionen Euro wegen kollusiven Verhaltens.