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Europas Düngemittelindustrie in der Krise: EU-Zölle auf russische Importe kommen zu spät

  • Die EU plant Zölle auf russische Düngemittelimporte, doch Branchenvertreter kritisieren die Maßnahmen als zu spät und zu schwach.
  • Hohe Gaspreise und ungleiche Wettbewerbsbedingungen bedrohen die europäische Düngemittelindustrie.

Die europäische Düngemittelindustrie steht vor einer existenziellen Krise. Die geplanten EU-Zölle auf russische Importe greifen laut Branchenvertretern zu spät und zu schwach, um die Marktverzerrungen zu beheben.

Russland überschwemmt den Markt mit billigem Dünger, während die Gaspreise in Europa hoch bleiben. Die EU plant, die Zölle schrittweise von 6,5 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen, doch die Maßnahme wird erst ab 2026 wirksam.

Svein Tore Holsether, CEO von Yara International, kritisiert die langen Übergangsfristen. Sein Unternehmen verzeichnete einen Gewinnrückgang von 98 Prozent. Die europäischen Produzenten leiden unter hohen Energie-, Lohn- und Regulierungskosten.

Fertiglobe-CEO Ahmed El-Hoshy warnt vor ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Die US-Regierung nutzt die Lage, um ihre Landwirte mit günstigen Importen zu unterstützen. Der Kostenunterschied beim Erdgas bleibt das größte Problem.

Die EU-Kommission sieht die Zölle als Schutz vor russischen Erpressungsversuchen und zur Sicherung der Ernährungssicherheit. Branchenvertreter fordern jedoch härtere Maßnahmen, wie einen Einstiegszoll von mindestens 30 Prozent.

Quelle: Eulerpool Research Systems