EY entlässt Mitarbeiter in den USA wegen paralleler Schulungsteilnahme: Debatte über Ethik und Multitasking entbrannt
- EY entlässt Mitarbeiter in den USA wegen paralleler Schulungsteilnahme.
- Debatte über Geschäftsethik und Multitasking entbrannt.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hat in den USA zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Grund ist die gleichzeitige Teilnahme an mehreren Online-Schulungen während der 'EY Ignite Learning Week'. EY sieht darin einen Verstoß gegen ethische Richtlinien.
Die betroffenen Mitarbeiter bestreiten die Vorwürfe. Sie betonen, sie hätten lediglich das umfangreiche Schulungsangebot nutzen wollen. Ihnen sei nicht bewusst gewesen, dass parallele Teilnahme nicht gestattet sei.
Die Schulungen sind Teil der 40 Fortbildungspunkte, die EY jährlich verlangt. Das Unternehmen wertet das gleichzeitige Absolvieren mehrerer Kurse als ethisches Fehlverhalten.
Die Big-Four-Unternehmen verschärfen die Überwachung der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Hintergrund sind Betrugsskandale, bei denen EY 2022 eine Rekordstrafe von 100 Millionen US-Dollar zahlen musste.
Ein entlassener Berater kritisiert, dass EY eine Kultur des Multitaskings fördere. Mitarbeiter seien gezwungen, viele Stunden zu arbeiten und gleichzeitig interne Aufgaben zu erledigen.
Die Entlassungen werden von vielen als unverhältnismäßig hart kritisiert. Einige Mitarbeiter fragen, ob EY nicht selbst für das System verantwortlich sei, das parallele Teilnahme ermöglichte.
Nach der internen Untersuchung änderte EY die Kommunikation zu den Schulungen. In einer E-Mail wurde klargestellt, dass parallele Teilnahme nicht erlaubt ist und Integrität erwartet wird.