EY: US-Partner müssen 2% ihrer Vergütungen zurückstellen zur Bewältigung von Liquiditätsproblemen
- EY zwingt US-Partner zur Rückstellung von 2% ihrer Vergütungen wegen Liquiditätsproblemen.
- Interne Krisen und gescheitertes „Project Everest“ belasten das Unternehmen.
Die US-Partner von EY sind gezwungen, 2% ihrer Vergütungen für 2024 zurückzustellen. Diese Maßnahme soll die Liquiditätsprobleme des Unternehmens nach einem schwierigen Geschäftsjahr mit gesunkener Nachfrage und internen Krisen adressieren.
Die Entscheidung folgt auf enttäuschende Gehaltserhöhungen im Juni. EY kämpft zudem mit den Folgen des gescheiterten „Project Everest“, einem geplanten Spin-off der Beratungs- und Steuerberatungssparte, das nach Widerstand der US-Führung abgebrochen wurde.
Eine interne Umfrage zeigt, dass viele Partner die Führungsebene für Fehlentscheidungen nicht ausreichend zur Rechenschaft gezogen sehen. Dies hat zu einem Vertrauensverlust und verstärkter Kritik an der US-Führung geführt.
EY verliert Marktanteile im US-Audit-Markt aufgrund schlechter Prüfungsbewertungen. Die Einnahmen aus dem US-Geschäft, das 40% des globalen Umsatzes ausmacht, sind seit dem pandemiebedingten Boom zurückgegangen.
Die Rückstellung bedeutet, dass Partner die Beträge erst nach Ausscheiden oder Ruhestand erhalten. Diese sollen die Kapitalreserven stärken und die finanzielle Stabilität von EY sichern.
Ein EY-Sprecher betont, dass die Gewinne gestiegen sind, was die Widerstandsfähigkeit des US-Geschäfts zeigt. Dennoch sind viele Partner unzufrieden, da die Maßnahme zu den geringen Gehaltserhöhungen hinzukommt.
Die finanzielle Lage von EY verdeutlicht die Herausforderungen der Big Four in einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld. Die Rückstellung könnte tiefere strukturelle Probleme signalisieren, die eine nachhaltige Erholung erschweren.