Fed senkt überraschend Leitzins um 0,5 Prozent zur Stabilisierung der Wirtschaft
- Fed senkt Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 4,75 bis 5,0 Prozent.
- Maßnahme soll Arbeitsmarkt stützen und Rezession vermeiden.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Der neue Zinssatz liegt nun zwischen 4,75 und 5,0 Prozent. Dies ist ein ungewöhnlich großer Schritt, da normalerweise Viertelprozentpunkte üblich sind.
Analysten sehen die Maßnahme als Unterstützung des Arbeitsmarktes und zur Vermeidung einer Rezession. Die Aktienmärkte reagierten zunächst positiv, gaben jedoch später ihre Gewinne wieder ab und schlossen im Minus.
Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass das Ziel sei, die Stärke der US-Wirtschaft zu erhalten. Er wies Kritik zurück, die Fed habe zu langsam auf die wirtschaftlichen Herausforderungen reagiert.
Der US-Arbeitsmarkt zeigt Anzeichen von Schwäche. Arbeitsmarktexpertin Claudia Sahm warnte, dass die Fed zu lange gezögert habe. Sollte der Arbeitsmarkt weiter abkühlen, werde es schwieriger, die negativen Folgen aufzuhalten.
Powell unterstrich, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor robust sei, obwohl sich die Lage im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie leicht verschlechtert habe. „Wir sind immer noch nahe an der Vollbeschäftigung“, betonte er.
Die Zinsentscheidung könnte politische Implikationen haben, insbesondere im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl. Analysten gehen davon aus, dass die Zinssenkung der demokratischen Kandidatin Kamala Harris zugutekommen könnte, während der republikanische Kandidat Donald Trump sich dagegen ausgesprochen hat.
Die Fed hat signalisiert, dass in diesem Jahr weitere Zinssenkungen folgen könnten. Eine Mehrheit der Währungshüter geht davon aus, dass der Leitzins um bis zu einen weiteren halben Prozentpunkt sinken könnte.