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FRC untersucht KPMG-Prüfung der Entain-Bilanzen 2022: Ein weiterer Rückschlag für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

  • FRC untersucht KPMG-Prüfung der Entain-Bilanzen 2022.
  • KPMG steht seit Carillion-Zusammenbruch 2018 unter Kritik.

Die britische Aufsichtsbehörde Financial Reporting Council (FRC) hat eine Untersuchung der KPMG-Prüfung der Entain-Bilanzen für 2022 eingeleitet. Dies stellt einen weiteren Rückschlag für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft dar, die bereits mit mehreren Skandalen konfrontiert ist.

Entain, Muttergesellschaft von Ladbrokes, Coral und Bwin, wurde 2023 zu einer Strafe von 615 Millionen Pfund verurteilt. Diese resultierte aus einer Deferred Prosecution Agreement (DPA) wegen mutmaßlicher Bestechungsvorwürfe in der ehemaligen türkischen Tochtergesellschaft.

Die FRC prüft, ob KPMG ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Seit dem Zusammenbruch von Carillion 2018 steht KPMG unter Kritik. Damals wurden erhebliche Mängel in der Prüfung aufgedeckt, und einige Auditoren sollen die Regulierungsbehörde in die Irre geführt haben.

KPMG-UK-Chef Jon Holt hat Maßnahmen zur Verbesserung der Prüfungsqualität eingeleitet, darunter ein spezielles Team für Bankprüfungen. Dennoch hat KPMG seit 2018 bereits 17 Strafen von der FRC erhalten und mehr Bußgelder gezahlt als ihre Wettbewerber.

Die FRC äußerte sich nicht zu den genauen Aspekten der Entain-Prüfung, betonte jedoch, dass Sanktionen sowohl gegen das Unternehmen als auch gegen die verantwortlichen Prüfer möglich sind. Neben finanziellen Strafen könnten auch berufsrechtliche Maßnahmen angeordnet werden.

KPMG prüft Entain seit 2018 und erhielt für die Bilanzprüfung 2023 Honorare in Höhe von 3,6 Millionen Pfund. Das Unternehmen erklärte, es werde vollständig mit der FRC kooperieren, um die Angelegenheit schnell abzuschließen.

Entain selbst ist nicht Gegenstand der laufenden FRC-Untersuchung und lehnte eine Stellungnahme ab.

Quelle: Eulerpool Research Systems