Ganz-Mavag zieht Übernahmeangebot für Talgo zurück und plant rechtliche Schritte
- Ganz-Mavag zieht Übernahmeangebot für Talgo zurück und plant rechtliche Schritte.
- Spanische Regierung blockierte das Geschäft aus Gründen der nationalen Sicherheit.
Das ungarische Konsortium Ganz-Mavag hat sein Übernahmeangebot für den spanischen Zughersteller Talgo zurückgezogen. Die spanische Regierung blockierte das Geschäft aus Gründen der nationalen Sicherheit.
Premierminister Viktor Orbán unterstützt das Konsortium. Zwei Tage nach dem Veto entschied sich Ganz-Mavag, den Kauf abzubrechen und rechtliche Schritte einzuleiten.
Das Konsortium betonte, weiterhin an einer Zusammenarbeit mit Talgo interessiert zu sein. Eine erneute Offerte sei möglich, falls die rechtlichen Anfechtungen erfolgreich verlaufen.
Der gescheiterte Übernahmeversuch wird als weiteres Spannungsfeld zwischen EU-Mitgliedstaaten und Orbán gesehen. Das Rückzugsangebot wird voraussichtlich am Freitag an die spanische Börsenaufsicht bestätigt.
Die spanische Regierung blockierte das Gebot mit der Begründung, es bestehe ein „Risiko für die nationale Sicherheit und öffentliche Ordnung“. Details zu den Risiken wurden nicht bekannt gegeben.
Ganz-Mavag plant, die Entscheidung vor spanischen Gerichten und in Brüssel anzufechten. Laut EU-Recht können Mitgliedstaaten Übernahmen aus Sicherheitsgründen blockieren.
Medien berichten, dass Madrids Bedenken über Orbáns Beziehungen zu Russland und eine mögliche Bedrohung der Bahn-Infrastruktur die Entscheidung beeinflussten. Der Fall könnte vor dem Europäischen Gerichtshof landen.
Das Konsortium Ganz-Mavag, an dem der ungarische Staatsfonds Corvinus beteiligt ist, hatte im März ein Angebot von 5 Euro pro Aktie für Talgo abgegeben.
Nach Bekanntwerden der Entscheidung fiel der Aktienkurs von Talgo um 8 Prozent.