Gericht reduziert Strafzahlung für Bayer-Tochter Monsanto im Glyphosat-Prozess erheblich
- Gericht in Pennsylvania reduziert Strafzahlungen für Monsanto drastisch.
- Bayer-Aktie reagiert kaum, weiterhin hohe Belastungen durch Glyphosat-Prozesse.
Ein Gericht in Pennsylvania hat die Strafzahlungen der Bayer-Tochter Monsanto im Glyphosat-Prozess drastisch reduziert. Monsanto muss nun 350 Millionen US-Dollar an Strafschadensersatz und etwas mehr als 50 Millionen Dollar an Entschädigungszahlungen leisten.
Ursprünglich war Monsanto zur Zahlung von 2,25 Milliarden Dollar verurteilt worden. Die Geschworenen hatten zugunsten des Klägers entschieden, der durch den Kontakt mit dem Unkrautvernichter Roundup an Krebs erkrankt sein soll.
Monsanto kündigte an, in Berufung zu gehen. Seit der Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 ist der Konzern in zahlreiche Gerichtsprozesse verstrickt. Bayer bestreitet weiterhin, dass Glyphosat krebserregend ist.
Die reduzierte Strafzahlung beeindruckte die Anleger nicht nachhaltig. Die Bayer-Aktie wurde zuletzt mit einem Plus von 0,92 Prozent bei 28,595 Euro gehandelt. Für das laufende Jahr steht dennoch ein Minus von rund 15 Prozent zu Buche.
Ein Händler kommentierte, dass die Belastungen im Zusammenhang mit Roundup noch zu groß seien, um als Investor erleichtert zu sein. Ein anderer nannte die Entscheidung des Gerichts nicht überraschend, da der ursprüngliche Schadenersatz ungewöhnlich hoch gewesen sei.
Goldman-Sachs-Analyst James Quigley sieht die verminderte Strafe im Rahmen der Erwartungen. Eine Kürzung um etwa 80 Prozent habe es schon in anderen Fällen gegeben.
Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Bayer trotz der Reduktion der Strafe weiterhin mit erheblichen finanziellen Belastungen aus den Glyphosat-Prozessen rechnen muss. Das Unternehmen muss seine Strategie überdenken, um zukünftige rechtliche und finanzielle Herausforderungen zu bewältigen.