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Helmut Schlesinger: Der Architekt der Stabilität der D-Mark und sein bleibendes Erbe

  • Helmut Schlesinger prägte die deutsche Geldpolitik mit eiserner Disziplin und Stabilität.
  • Seine Prinzipien und Werte beeinflussen die Geldpolitik bis heute.

Helmut Schlesinger, ehemaliger Präsident der Bundesbank, verstarb im Alter von 100 Jahren. Er prägte die deutsche Geldpolitik mit eiserner Disziplin und einem unerschütterlichen Bekenntnis zur Stabilität der D-Mark.

Geboren 1924 in Penzberg, Bayern, trat Schlesinger 1972 in den Vorstand der Bundesbank ein. Er führte 1974 das System der Geldmengensteuerung ein, um Inflation präventiv zu bekämpfen.

1985 betonte er, dass pragmatischer Monetarismus nicht mit starrer Lehrtreue verwechselt werden dürfe. Diese Aussage bleibt eine wichtige Lektion für Zentralbanker weltweit.

1991 übernahm Schlesinger die Präsidentschaft der Bundesbank. Trotz politischer Widerstände erhöhte er die Zinsen drastisch, was zu einer kurzen Rezession führte.

Sein unnachgiebiges Auftreten brachte ihm den Spitznamen „der Preuße der Bundesbank“ ein. Doch seine Wurzeln lagen tief in Bayern, wo er nach dem Krieg Volkswirtschaft studierte.

In den 1970er Jahren formte er die deutsche Geldpolitik maßgeblich. Seine handschriftlichen Korrekturen der Monatsberichte der Bundesbank sind legendär.

Schlesinger war skeptisch gegenüber der Währungsunion, unterstützte jedoch den Euro nach seinem Ausscheiden aus dem Amt. Er warnte 2012 vor einem Kollaps der Gemeinschaftswährung.

Seine kritische Stimme verstummte nie. Seine Bemerkung über die Pariser Währungsbehörden 1993 bleibt ein Ausdruck seines unbestechlichen Blicks.

Schlesinger war mehr als ein Zentralbanker. Er war ein Denker, der Geldpolitik als Kunst und Wissenschaft verstand und seine Prinzipien nie verriet.

Die D-Mark ist Geschichte, aber die Werte, die sie verkörperte und die Schlesinger vertrat, leben weiter.

Quelle: Eulerpool Research Systems