Hermès dominiert Luxusgütermarkt im zweiten Quartal – Konkurrenz bleibt zurück
- Hermès verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg von 13 %.
- Andere Luxusmarken wie LVMH und Kering schwächeln.
Hermès sichert sich im zweiten Quartal den größten Teil des Wachstums im Luxusgütermarkt, während andere Luxusmarken schwächeln.
Frankreichs führende Luxusgüterunternehmen haben unterschiedliche Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt. LVMH verzeichnete einen Umsatzanstieg von nur 1 %, während Kering einen Rückgang von 11 % meldete. Hermès hingegen erzielte einen beeindruckenden Umsatzanstieg von 13 %.
Hermès konnte mehr als 100 % des inkrementellen Wachstums der Branche im letzten Quartal für sich verbuchen. Luxus-Käufer gaben 440 Millionen Euro mehr in den Geschäften der Marke aus, während sie 400 Millionen Euro weniger für andere Luxusmarken ausgaben.
Diese Entwicklung zeigt eine doppelte Herausforderung für Luxusmarken, die sowohl am oberen als auch am unteren Ende des Verbraucherspektrums Probleme haben.
Seit Monaten ist klar, dass Käufer aus der Mittelschicht in den USA und China ihre Ausgaben zurückgefahren haben. Chinesische Verbraucher sparen, weil der Wert ihrer Immobilien sinkt. Niedrig- und mittlere Einkommen in den USA haben ihre Ersparnisse aufgebraucht und ihre Ausgaben reduziert.
Nun scheinen auch wohlhabende Konsumenten wählerischer zu werden. Hermès-CEO Axel Dumas sagte, in der Luxusindustrie sei eine "Flucht zur Qualität" im Gange, von der Hermès profitiere. Chinesische Käufer meiden auffällige und logo-lastige Marken.
Der Schmuckverkauf hält sich stabil, da Käufer nach wertbeständigen Produkten suchen. Richemont verzeichnete einen Anstieg des Schmuckverkaufs um 4 %, obwohl die Gesamterlöse durch schwache Nachfrage nach Uhren und Modeartikeln belastet wurden. Kering's Schmuckmarken waren seltene Lichtblicke im Portfolio.
Die Aussichten sind düster für Marken wie Gucci und Burberry, die sich in einer Umbruchphase befinden. Burberry gab eine Gewinnwarnung heraus und ersetzte ihren CEO. Die Aktienkurse sind auf das Niveau von 2010 gesunken.
Beide Marken stehen vor der schwierigen Aufgabe, Käufer anzulocken. Weder Gucci noch Burberry sind bekannt für klassische Designs. Drastische Preiserhöhungen haben viele potenzielle Käufer abgeschreckt.
Die Aktien der Luxusmarken entwickeln sich unterschiedlich. Die Anteile von Richemont und Hermès sind seit Jahresbeginn um 15 % bzw. 8 % gestiegen, während alle anderen im Minus liegen.
Investoren folgen dem Beispiel der wohlhabenden Käufer: In unsicheren Zeiten sind die exklusivsten Marken die sicherste Wette.