IWF-Chefin Georgieva: Geldpolitische Unterschiede zwischen Europa und USA bedrohen Europa nicht, Schwellenländer risikoreich
- Der IWF sieht keine große Gefahr für Europa durch hohe US-Zinsen, warnt aber vor Risiken für Schwellenländer.
- Die Zinssätze bleiben aufgrund anhaltender Inflationsbefürchtungen unverändert hoch.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht trotz des hohen Zinsniveaus in den USA keine große Gefahr für Europa, warnt aber vor Risiken für Schwellenländer.
IWF-Chefin Kristalina Georgieva erklärte, die Differenz der Leitzinsen zwischen den USA und dem Euroraum führe nur zu minimalen Verschiebungen im Wechselkurs, was Europa wenig beeinträchtige.
Aktuell beträgt der Zinssatz in den USA zwischen 5,25 und 5,5 Prozent und im Euroraum 4,5 Prozent. Die Zinsdifferenz von 50 Basispunkten werde voraussichtlich nur eine geringfügige Auswirkung von 0,1 bis 0,2 Prozent auf den Wechselkurs haben.
Jedoch könnten die hohen US-Zinsen die Schwellenländer stark belasten, da diese ihre Schulden zu höheren Kosten bedienen müssen und mit Kapitalabflüssen sowie strengeren Finanzierungsbedingungen konfrontiert werden könnten.
Die Situation sei besonders ernst für Länder, in denen die Auswirkungen der US-Zinspolitik tiefer gehen. Georgieva wies auch auf die Notwendigkeit hin, in Japan die finanziellen Volatilitäten genau zu überwachen.
Trotz anfänglicher Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung bleiben die Zinssätze aufgrund anhaltender Inflationsbefürchtungen unverändert hoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen im Euroraum fünf Mal in Folge unverändert gelassen.
Die US-Notenbank hält den Leitzins zum sechsten Mal in Folge auf einem hohen Niveau. Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, signalisierte kürzlich, dass es länger dauern könnte, bis die Inflation signifikant zurückgeht.
Diese Entwicklungen spiegeln die komplexe globale wirtschaftliche Landschaft wider, in der politische Entscheidungsträger gefordert sind, die Auswirkungen der Geldpolitik sorgfältig zu balancieren.