Japans Unternehmen: SDGs als Schutzschild gegen Shareholder-Druck
- Japans Unternehmen nutzen SDGs als Schutzschild gegen Shareholder-Druck.
- Steigende Zinsen und Investorenforderungen erhöhen den Druck auf Unternehmen.
Japans Unternehmen nutzen die Sustainable Development Goals (SDGs) als Schutzschild gegen den Druck von Aktionären. Kritiker bemängeln, dass dies oft mehr Symbolpolitik als echte Verpflichtung ist.
Vor zehn Jahren verabschiedeten die Vereinten Nationen die 17 SDGs. Japan war ein eifriger Unterstützer und richtete 2016 eine „SDGs-Promotion-Zentrale“ ein, um das Engagement der Wirtschaft zu fördern.
Japan steht weltweit nur auf Platz 18 der SDG-Rangliste, ist jedoch führend in sichtbaren SDG-Bekenntnissen. Kritiker sehen darin einen Deckmantel für veraltete Unternehmensstrukturen.
Viele börsennotierte Unternehmen in Japan priorisieren nicht die Interessen ihrer Aktionäre. Sie nutzen die SDGs, um sich gegen Forderungen nach effizienterem Kapitaleinsatz zu wehren.
Parallel zu den SDG-Initiativen wurde ein Corporate Governance Code eingeführt, der Transparenz und Effizienz fördern soll. Doch steigende Zinsen und Investorenforderungen erhöhen den Druck auf Unternehmen.
Aktuelle Übernahmediskussionen zeigen den Widerstand gegen Fusionen. Alimentation Couche-Tard möchte Seven & i Holdings übernehmen, doch Kritiker befürchten den Verlust sozialen Engagements.
Das geplante Zusammengehen von Honda und Nissan stockte, da Nissan auf einer Fusion unter gleichen Bedingungen bestand, trotz geringerer Marktkapitalisierung.
Japanische Unternehmen konnten ineffiziente Kapitalverwendung durch niedrige Zinsen kaschieren. Doch steigende Zinssätze und wachsende Shareholder-Forderungen setzen sie unter Druck.
Die Erzählung, dass Japan von diesem Modell profitiert, könnte bald nicht mehr hinter dem SDG-Abzeichen verborgen bleiben.