Kalifornien verklagt ExxonMobil wegen Täuschung über Plastikrecycling
- Kalifornien verklagt ExxonMobil wegen Täuschung über Plastikrecycling.
- ExxonMobil soll über Jahrzehnte hinweg falsche Werbebotschaften verbreitet haben.
Kalifornien hat ExxonMobil verklagt und wirft dem Ölkonzern vor, die Öffentlichkeit über die Recyclingfähigkeit von Plastikprodukten getäuscht zu haben. Dies ist die erste Klage dieser Art in den USA.
ExxonMobil soll über Jahrzehnte hinweg falsche Werbebotschaften verbreitet haben, um die Nachhaltigkeit seiner Plastikprodukte zu betonen. Das Unternehmen wusste jedoch, dass Recycling nicht ausreicht, um das Plastikproblem zu lösen.
Kaliforniens Generalstaatsanwalt Rob Bonta erklärte, ExxonMobil habe die Öffentlichkeit in die Irre geführt, um hohe Gewinne zu erzielen, obwohl das Unternehmen wusste, dass Plastikrecycling keine nachhaltige Lösung ist.
Die Klage basiert auf Beweisen, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Diese zeigen, dass ExxonMobil und seine Vertreter erkannt hatten, dass Recycling keine nachhaltige Lösung für Plastikabfall darstellt.
Die Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Plastik eine immer größere Rolle zur Unterstützung der Ölnachfrage spielt. Die UN bereitet eine globale Vereinbarung zur Reduzierung von Plastikverschmutzung vor.
Der weltweite Plastikkonsum wird sich bis 2060 voraussichtlich verdreifachen und 1,3 Milliarden Tonnen erreichen. China war im vergangenen Jahr der größte Plastikproduzent, knapp vor Nordamerika.
Der petrochemische Sektor ist der größte Treiber für das Wachstum der Ölnachfrage in den nächsten vier Jahren. Der Plastiksektor könnte bis zur Mitte des Jahrhunderts 10 Prozent der globalen Emissionen ausmachen.
Kaliforniens Klage folgt auf eine 2022 eingeleitete Untersuchung der Rolle des fossilen Brennstoff- und Petrochemiesektors bei der Plastikverschmutzung. Umweltorganisationen haben ebenfalls Klagen gegen ExxonMobil eingereicht.
Staatliche und lokale Regierungen in den USA verstärken ihre Bemühungen, Unternehmen für Plastikabfälle verantwortlich zu machen. Anfang des Jahres verklagte die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James, PepsiCo.
Umweltschützer und Entwicklungsländer fordern eine Begrenzung der Plastikproduktion. Exxon betont, dass eine Begrenzung der Produktion das Problem nicht lösen werde. Das Unternehmen betreibt eine chemische Recyclinganlage in Texas.
Derzeit werden nur etwa 10 Prozent des Plastiks recycelt. Um das Problem zu lösen, müssten Investitionen in die Recyclinginfrastruktur bis 2040 auf 1 Billion US-Dollar ansteigen.