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Kapitalabflüsse aus Klimafonds: Unsicherheiten trotz institutionellem Interesse

  • 2024 zogen Anleger 30 Milliarden US-Dollar aus Klimafonds ab, der erste Nettoabfluss seit 2019.
  • Institutionelle Investoren zeigen weiterhin Interesse, trotz politischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen.

Im Jahr 2024 zogen Anleger 30 Milliarden US-Dollar aus klimafokussierten Fonds ab, der erste Nettoabfluss seit 2019. Diese Entwicklung zeigt die Herausforderungen der Branche trotz globaler Klimaschutzbemühungen.

Das verwaltete Vermögen von Klimafonds fiel von einem Rekordniveau von 541 Milliarden US-Dollar auf 533 Milliarden US-Dollar. Positive Marktbewertungen konnten die Rücknahmen nicht ausgleichen.

Die Zuflüsse in Klimafonds erreichten 2021 mit 151 Milliarden US-Dollar ihren Höhepunkt. 2023 kam es zu Nettoabflüssen von 29 Milliarden US-Dollar, ausgelöst durch wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Veränderungen.

Hortense Bioy von Morningstar erklärt, dass politische Unsicherheiten, insbesondere durch Donald Trump, Investoren verunsicherten. Auch rechtspopulistische Kampagnen gegen nachhaltige Investments belasteten die Verkaufszahlen.

Fonds mit breitem Klima-Fokus verzeichneten weiterhin Nachfrage. Kapitalintensive Segmente wie erneuerbare Energien litten unter Abflüssen. Low-Carbon-Fonds erzielten 2024 eine Rendite von 13,16 Prozent, während Clean-Energy-Fonds 5,35 Prozent verloren.

Ben Constable-Maxwell von M&G erläutert, dass steigende Zinsen Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien stark trafen. Viele Unternehmen in klassischen Klimafonds hatten wirtschaftliche Schwierigkeiten.

2024 wurden 81 Klimafonds geschlossen oder fusioniert, ein Anstieg gegenüber 49 im Vorjahr. Die Zahl der Neugründungen sank auf 74, nach einem Höchststand von 295 im Jahr 2022.

Trotz Kapitalabflüssen bleibt die Nachfrage von institutionellen Investoren robust. Ein kürzlich emittierter Green Bond über 500 Millionen US-Dollar war sechsmal überzeichnet.

Die langfristige Nachfrage nach Klimafinanzierungen bleibt hoch. Laut Climate Policy Initiative wird bis 2030 ein jährlicher Finanzierungsbedarf von bis zu 6,7 Billionen US-Dollar erwartet.

Quelle: Eulerpool Research Systems