Klarna unter Druck: Geldwäschevorwürfe vor geplanter US-Börsengang
- Klarna erhält 500 Millionen Kronen Strafe wegen Geldwäscheverstößen.
- Geplanter US-Börsengang könnte Bewertung auf 20 Milliarden US-Dollar steigern.
Klarna, führender Anbieter im Bereich 'Buy Now, Pay Later' (BNPL), wurde von der schwedischen Finanzaufsicht FI zu einer Strafe von 500 Millionen Kronen verurteilt. Grund sind Verstöße gegen Anti-Geldwäsche-Vorschriften zwischen 2021 und 2022.
Die FI kritisierte Klarna für unzureichende Risikobewertungen und fehlende Sorgfaltspflichten gegenüber Kunden. FI-Generaldirektor Daniel Barr betonte die Wichtigkeit der Einhaltung von Geldwäschevorschriften zur Verhinderung krimineller Aktivitäten.
Obwohl die Verstöße nicht zu einer Lizenzentziehung führten, erhielt Klarna eine formale Rüge. Das Unternehmen sieht die Entscheidung als Frage der Regelinterpretation und betont, dass keine tatsächlichen Geldwäschefälle vorliegen.
Klarna plant einen US-Börsengang im ersten Quartal 2025, der die Unternehmensbewertung auf bis zu 20 Milliarden US-Dollar steigern könnte. Trotz eines Nettogewinns im dritten Quartal 2024 verzeichnete Klarna in den ersten neun Monaten einen Nettoverlust.
Der BNPL-Sektor steht weltweit unter verstärkter regulatorischer Beobachtung. Verbraucherschützer kritisieren das Geschäftsmodell, da es Menschen zu untragbaren Schulden verleiten könnte. Regulierungspläne in den USA und Großbritannien sind in Arbeit.
Klarna, 2005 gegründet, erlebte einen steilen Aufstieg, fiel jedoch von einer Bewertung von 46 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf 6,7 Milliarden US-Dollar 2022. Interne Spannungen belasten die Unternehmensführung zusätzlich.
Die Strafe reiht sich in eine Serie von Geldbußen gegen schwedische Banken ein. Trotz der Herausforderungen betont Klarna seine Verantwortung bei der Einhaltung von Vorschriften und bezeichnet sich als 'größte schwedische Bank, die bisher nicht untersucht wurde'.