Lanxess korrigiert Firmenwerte und leidet unter Envalior-Engagement
- Lanxess verzeichnet Sonderbelastungen von über einer halben Milliarde Euro für 2021.
- Das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda für 2023 wird im Rahmen der Analystenschätzungen erwartet.
Sonderbelastungen von über einer halben Milliarde Euro belasten die Bilanz des Spezialchemiekonzerns Lanxess für das Geschäftsjahr 2021. Das Unternehmen gab bekannt, dass es Abschreibungen in Höhe von 413 Millionen Euro auf Firmenwerte in den Bereichen Flavors & Fragrances und Polymer Additives vornehmen müsse.
Die Nachfrage in diesen Bereichen blieb hinter den Erwartungen zurück. Für das Gemeinschaftsunternehmen Envalior, an dem Lanxess 40,9 Prozent der Anteile hält, werden voraussichtlich Abschreibungen in Höhe eines niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbetrags erforderlich sein.
Die Beteiligung wurde Ende September noch mit 1,06 Milliarden Euro bewertet. Trotz dieser Belastungen erwartet Lanxess, dass das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) des Jahres 2023 im Rahmen der Analystenschätzungen von durchschnittlich 510 Millionen Euro liegen wird.
Lanxess hatte bereits im Herbst seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 auf 500 bis 550 Millionen Euro gesenkt. Diese Bereiche waren aufgrund von Zukäufen in den Fokus des Unternehmens gerückt.
Das Gemeinschaftsunternehmen Envalior, das aus der Zusammenlegung der Kunststoff-Polymer-Sparte von Lanxess mit dem entsprechenden Bereich des niederländischen Unternehmens DSM entstanden war, sorgte für Aufsehen. Der Finanzinvestor Advent übernahm die Mehrheit an Envalior, was Lanxess einen Milliardengewinn einbrachte.
Trotz der Belastungen rechnet Lanxess damit, dass das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda im Jahr 2023 im Rahmen der Analystenschätzungen von durchschnittlich 510 Millionen Euro liegen wird. Die Abschreibungen haben somit keine Auswirkungen auf das operative Ergebnis des Jahres 2023.
Für Lanxess bedeutet dies jedoch, dass es auch im laufenden Jahr im fortgeführten Geschäft voraussichtlich in die roten Zahlen geraten wird. Der Verlust belief sich nach neun Monaten bereits auf 266 Millionen Euro. Dennoch ist das Unternehmen zuversichtlich, dass es langfristig solide Ergebnisse erzielen wird.