Skip to content

Lavazza warnt vor weiteren Preiserhöhungen aufgrund steigender Robusta-Kosten

  • Lavazza warnt vor weiteren Preiserhöhungen aufgrund steigender Robusta-Kosten.
  • Neue EU-Vorschriften und klimatische Veränderungen belasten die Kaffeeversorgungskette.

Der italienische Kaffeegigant Lavazza hat vor weiteren Preiserhöhungen gewarnt. Klimatische Veränderungen, Versandstörungen und neue EU-Vorschriften treiben die Kosten für Kaffeeröster in die Höhe.

Die Londoner Robusta-Futures erreichten am Dienstag ein neues Hoch von 4.844 Dollar pro Tonne, ein Anstieg von 70 Prozent im letzten Jahr. Schlechte Ernten in Südostasien sind die Ursache.

Giuseppe Lavazza, Vorsitzender der Lavazza-Gruppe, erklärte, dass die Kaffeepreise in britischen Supermärkten bis zum nächsten Jahr um weitere 10 Prozent steigen könnten. „Die Kaffeeversorgungskette steht unter enormem Druck“, sagte er.

Kaffeeröster wie Lavazza sind gezwungen, die Preise zu erhöhen und die Gewinnmargen zu reduzieren. Der jüngste Anstieg der Robusta-Bohnenpreise ist beispiellos und verursacht größere Probleme.

Der Klimawandel hat die Produktion in Vietnam und Indonesien stark beeinträchtigt. Wettervorhersagen deuten darauf hin, dass die nächste vietnamesische Ernte die Bestände nicht auffüllen wird.

Hedgefonds und andere Spekulanten haben ebenfalls in den Markt investiert und die Futures-Preise weiter in die Höhe getrieben. Seit 2022 haben steigende Futures-Preise dem Unternehmen zusätzliche Kosten in Höhe von 800 Millionen Dollar eingebracht.

Auch die gestiegenen Versandkosten tragen dazu bei. Seit Oktober letzten Jahres müssen Schiffe die längere Route um das Kap der Guten Hoffnung nehmen, um Angriffen durch Huthi-Rebellen im Roten Meer zu entgehen.

Der Nettogewinn von Lavazza sank im Jahr 2023 von 95 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 68 Millionen Euro. Das EBITDA fiel im gleichen Zeitraum von 309 Millionen Euro auf 263 Millionen Euro.

Neue EU-Vorschriften, die den Import von Kaffee aus abgeholzten Flächen verbieten, werden die Preise weiter in die Höhe treiben. Nur 20 Prozent der Bauern sind bereit, die Vorschriften zu erfüllen.

Lavazza warnte, dass europäische Kaffeeröster fast alle ihre Bohnen aus Brasilien beziehen müssten. Die jüngsten Wahlen in Europa könnten eine Änderung der Gesetzgebung ermöglichen.

Quelle: Eulerpool Research Systems