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MTU-Aktionäre getroffen: Materialfehler bei Airbus-Triebwerken zwingt zu Dividendenkürzung

  • MTU kürzt Dividende wegen Materialfehler bei Airbus-Triebwerken.
  • CEO Lars Wagner plant finanzielle Vorsicht, erwartet aber Wachstum für 2024.

MTU-Aktionäre müssen sich auf eine niedrigere Dividende einstellen. Der Triebwerkshersteller erzielt wegen eines teuren Materialfehlers bei Airbus-Jet-Antrieben weniger Gewinn. Die geplante Auszahlung für 2023 beträgt nur noch 2 Euro pro Aktie, im Vergleich zu 3,20 Euro im Vorjahr.

Der geringere Gewinn resultiert aus hohen Reparaturkosten für Getriebefan-Triebwerke, die von MTU's US-Partner Pratt & Whitney hergestellt werden. CEO Lars Wagner plant, in den nächsten Jahren finanziell vorsichtiger zu sein und das Geld zu sparen. Für 2024 wird dennoch kräftiges Wachstum erwartet.

Die Nachrichten wurden am Finanzmarkt negativ aufgenommen. Im nachbörslichen Handel auf Tradegate verlor die MTU-Aktie rund dreieinhalb Prozent. MTU hatte versprochen, 40 Prozent des bereinigten Jahresüberschusses als Dividende auszuzahlen. Dieses Ziel wird für 2024 bis 2026 ausgesetzt, um Reparatur- und Investitionskosten zu decken.

Für 2024 erwartet das Management einen Umsatz von 7,3 bis 7,5 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von über 12 Prozent. Der freie Mittelzufluss wird im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Analysten erwarten einen Umsatz von 7,15 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von 901 Millionen Euro.

Die offiziellen Geschäftszahlen werden am 29. Februar veröffentlicht. Für 2023 wird ein Umsatz von 6,1 bis 6,3 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von über 800 Millionen Euro erwartet. Der Triebwerksrückruf könnte jedoch das operative Ergebnis belasten.

Der Rückruf ist auf einen Materialfehler bei der Herstellung von Turbinenscheiben für Getriebefan-Triebwerke zurückzuführen. Pratt & Whitney verwendete problematisches Metallpulver. Diese Triebwerke werden bei vielen Airbus A320neo, A220 und Embraer E2-Jets eingesetzt. Fast alle ausgelieferten Motoren sind betroffen und müssen kurzfristig repariert werden.

Im ersten Halbjahr 2024 werden voraussichtlich bis zu 650 Airbus-Jets weltweit am Boden bleiben müssen.