Nestlé in der Krise: Umsatzrückgang und interne Probleme belasten den Nahrungsmittelriesen

Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé kämpft mit einer anhaltenden Schwächephase. Analysten zeigen sich zunehmend pessimistisch.

Im letzten Geschäftsjahr sank der Umsatz um 1,5 Prozent auf 93 Milliarden Franken. Trotz Preiserhöhungen von 7,5 Prozent ging das interne Realwachstum weltweit um 0,3 Prozent zurück.

CEO Mark Schneider erklärte, dass Nestlé unter der Konsumzurückhaltung bei Markenprodukten leidet. In Europa war der Rückgang mit 2,4 Prozent am stärksten.

Schneider betonte, dass das Unternehmen trotz der Schwierigkeiten solide Wachstumszahlen und verbesserte Margen erzielt hat. Die operative Marge stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent.

Für 2024 erwartet Schneider ein Umsatzwachstum von vier Prozent und eine leichte Margenverbesserung. Analysten hatten zuvor ein Wachstum von 4,7 Prozent prognostiziert.

Die Aktie fiel zeitweise um knapp fünf Prozent. Analyst Jean-Philippe Bertschy bezeichnete das Jahr als „ein Jahr zum Vergessen für Nestlé“.

Schneider steht unter Druck, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Der Aktienkurs liegt derzeit rund 25 Prozent unter dem Höchststand von Anfang 2021.

Schneider plant, sich 2024 auf Volumenwachstum und Produktmischung zu konzentrieren, um den Abwärtstrend zu stoppen.

Nestlé kämpft auch mit IT-Problemen in der Gesundheitssparte, die zu Lieferengpässen führten. Diese Probleme werden bis ins erste Halbjahr 2024 anhalten.

Zusätzlich gibt es Probleme im Tafelwasser-Geschäft. Einige Produktionsanlagen stehen im Verdacht, nicht den lokalen Vorschriften zu entsprechen.

UBS-Analyst Justin Forsythe fragt, ob die Effizienzprogramme von Schneider zu weit gegangen sind. Schneider sieht jedoch keine systemischen Fehler.

In Deutschland stieg der Umsatz leicht auf 3,4 Milliarden Euro. Besonders gut entwickelten sich die Bereiche Tier- und Babynahrung sowie Nahrungsergänzungsmittel.