Novo Nordisk: Wachstumsmotor und Herausforderung für Dänemarks Wirtschaft
- Novo Nordisk treibt Dänemarks Wirtschaft an, verursacht jedoch Fachkräftemangel.
- Unternehmen kämpfen mit Abwanderung von Mitarbeitern zu Novo Nordisk.
Der dänische Pharmariese Novo Nordisk treibt die Wirtschaft an, doch sein Erfolg führt zu einem Fachkräftemangel. In Kalundborg, einer kleinen Küstenstadt, wird der Aufstieg des Unternehmens sowohl gefeiert als auch beklagt.
Novo Nordisk, bekannt für seine Diabetes- und Abnehmmittel, hat in Kalundborg massiv expandiert. Kleinunternehmer wie Brian Larsen kämpfen ums Überleben, da viele Mitarbeiter zu Novo wechseln, angelockt von besseren Gehältern und Arbeitsbedingungen.
Der Erfolg von Novo Nordisk ist beeindruckend: 2023 trug das Unternehmen 50% zum dänischen BIP-Wachstum bei. Die Belegschaft wuchs in drei Jahren um 75% auf über 32.000 Mitarbeiter. Doch andere Unternehmen stehen vor Herausforderungen.
Christin Tuxen von Danske Bank warnt vor einer gefährlichen Abhängigkeit. Kleinere Unternehmen verlagern ihre Produktion ins Ausland oder schließen, da sie mit Novos Gehältern nicht konkurrieren können.
Novos Investitionen, darunter ein 8-Milliarden-Dollar-Ausbau, ziehen viele Fachkräfte an. Besonders betroffen ist das Baugewerbe. Viele kleinere Betriebe müssen Aufträge ablehnen, da Elektriker und Installateure zu Novo wechseln.
Auch Krankenhäuser sind betroffen. Pia Krohn Hansen, Chef-Biologin, hat in zwei Jahren zehn Mitarbeiter an Novo verloren. Der Personalmangel könnte bald die Patientenversorgung beeinträchtigen.
Während Novo Nordisk floriert, leiden andere Branchen. Unternehmen müssen bessere Bedingungen bieten, um Mitarbeiter zu halten. Dänemarks Einwanderungspolitik wird auf die Probe gestellt, um den Fachkräftemangel zu lindern.
Kalundborgs Bürgermeister Martin Damm sieht positive Entwicklungen: Neue Häuser und moderne Straßen entstehen. Doch selbst die Stadtverwaltung verliert Mitarbeiter an Novo.
Das Wachstum von Novo Nordisk ist ein zweischneidiges Schwert. Während es die Wirtschaft stärkt, zeigt es auch die Fragilität einer Volkswirtschaft, die von einem Unternehmen dominiert wird.
Für viele bleibt die Frage: Wie weit darf der Aufstieg eines Giganten gehen, bevor er die Basis erodiert?