Pharma-Deals 2024 auf Rekordtief: Trumps Rückkehr könnte 2025 neue Impulse setzen

Die Fusionen und Übernahmen in der Pharmaindustrie erreichten 2024 einen historischen Tiefpunkt. Bis Ende November wurden nur 558 Deals im Wert von 67,2 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, der niedrigste Stand seit 2016, laut Daten der London Stock Exchange.

Der größte Biotech-Deal war Vertex' Übernahme von Alpine Immune Sciences für 4,9 Milliarden US-Dollar, weit unter Pfizers 43-Milliarden-Übernahme von Seagen im Vorjahr. Der Gesamtwert der Deals beträgt weniger als die Hälfte des Vorjahres.

Die Zurückhaltung der Branche ist auf die Verdauung großer Übernahmen und hohe Bewertungen börsennotierter Biotech-Firmen zurückzuführen. KPMG prognostiziert bis Ende des Jahrzehnts Umsatzverluste von 59 Milliarden US-Dollar durch auslaufende Patente.

Andrew Weisenfeld von MTS Health Partners erklärt, dass Pharmaunternehmen wählerischer bei neuen Deals sind, da viele Zielunternehmen zu teuer sind. Ein erschwertes Wettbewerbsumfeld und politische Unsicherheiten tragen ebenfalls zur Zurückhaltung bei.

Die Wahl Donald Trumps könnte eine Wende bringen. Zahid Moneer von BNP Paribas sieht vorsichtigen Optimismus für eine Wiederbelebung der M&A-Aktivität ab Januar 2025.

Viele Pharmaunternehmen setzten 2024 auf kleinere Zukäufe unter 5 Milliarden US-Dollar, wie Lundbecks Übernahme von Longboard und Mercks Erwerb von EyeBio. Bolt-ons bleiben essenziell zur Ergänzung der internen F&E-Bemühungen, so Siddhart Nahata von Morgan Stanley.

Die Branche erwartet 2025 eine stärkere Dynamik. Die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister unter Trump könnte die Rahmenbedingungen für Pharma-Deals verändern. Trotz Unsicherheiten bleibt der Ausblick optimistisch.

„Die letzten zehn Tage waren turbulent für die Gesundheitsbranche“, betont Nahata. „Wir müssen die politischen Entwicklungen noch verdauen, doch 2025 wird voraussichtlich ein aktiveres Jahr.“

Quelle: Eulerpool Research Systems