Solarbranche in Deutschland gespalten: Meyer Burger schließt Fabrik, Enpal steigt in Produktion ein
- Meyer Burger schließt Werk in Freiberg, Enpal startet eigene Produktion.
- Europäische Solarindustrie in der Krise, Politik gefordert.
Die Zukunft der Solarindustrie in Deutschland ist ungewiss. Meyer Burger plant die Schließung seiner Fabrik in Freiberg. Gleichzeitig will das deutsche Start-up Enpal seine eigene Produktion im Land aufbauen.
Enpal kündigte am Freitag an, in die Selbstproduktion von Photovoltaikmodulen einzusteigen. Das Unternehmen ist bisher im Verkauf und der Installation von Solarmodulen tätig.
Die europäische Solarindustrie steckt in einer Krise, trotz hoher Nachfrage. Billige Importe aus China überschwemmen den Markt. Die Politik ist gefordert, doch es gibt keine Einigung über mögliche Unterstützungsmaßnahmen.
Ein „Resilienzbonus“ für Anlagen mit europäischen Komponenten stößt auf Widerstand bei Enpal und 1Komma5 Grad. Sie befürchten Verzögerungen bei Kaufentscheidungen und setzen auf weniger Subventionen.
1Komma5 Grad plant ebenfalls eine eigene Solarmodulproduktion in Ostdeutschland, hat aber noch keine konkreten Pläne. Der Chef Philipp Schröder bietet an, die Produktion von Meyer Burger zu übernehmen.
Meyer Burger reagierte zurückhaltend und bezeichnete das Angebot als PR-Manöver. Enpal und 1Komma5 Grad beziehen ihre Module weiterhin aus Fernost, planen aber zukünftig auf deutsche Hersteller zurückzugreifen.