Tarifkonflikt im Baugewerbe: Arbeitgeber lehnen Schlichtung ab, Gewerkschaften drohen mit Streiks
- Arbeitgeber lehnen Schlichterspruch ab, IG Bau droht mit Streiks.
- Tarifkonflikt verschärft sich in der geschwächten Bauindustrie.
Die Ablehnung des Schlichterspruchs durch die Arbeitgeberverbände der Bauindustrie verschärft den Tarifkonflikt. Die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG Bau) kündigte massive Streiks an, die etwa 930.000 Beschäftigte betreffen könnten.
IG-Bau-Chef Robert Feiger erklärte, dass die Gewerkschaft nun wieder die ursprüngliche Forderung nach einem Lohnplus von 500 Euro pro Monat verfolgen werde. Der Schlichterspruch sah eine pauschale Erhöhung um 250 Euro ab Mai und weitere 4,15 Prozent im Westen sowie 4,95 Prozent im Osten vor.
Jutta Beeke, Vizepräsidentin im Hauptverband der Bauindustrie, und Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, kritisierten den Schlichterspruch. Beeke bemängelte die ungleiche Verteilung der Erhöhungen, während Nostitz strukturelle Mängel anführte.
Der Streit kommt in einer Zeit, in der das deutsche Bauhauptgewerbe durch die Krise im Wohnungsbau bereits geschwächt ist. Mit einem Jahresumsatz von etwa 162 Milliarden Euro in 2023 ist der Sektor eine wesentliche Stütze der deutschen Wirtschaft.
Das Bauhauptgewerbe steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen. Die aktuellen Entwicklungen lassen vermuten, dass die Auseinandersetzungen zwischen den Tarifparteien weiter andauern werden, was die Lage in einer bereits angespannten Branche weiter verschärfen könnte.