Telefónica: CEO-Wechsel nach Einstieg der Saudi Telecom Company und staatlicher Einflussnahme
- Telefónica entlässt CEO Álvarez-Pallete nach STC-Einstieg und setzt auf Murtra.
- Spanische Regierung erhöht Anteil auf zehn Prozent, um saudischen Einfluss auszugleichen.
Der spanische Telekommunikationsriese Telefónica hat seinen CEO José María Álvarez-Pallete entlassen. Marc Murtra, ein Verteidigungsexperte, übernimmt die Führung. Diese Entscheidung folgt dem Einstieg der Saudi Telecom Company (STC) als Großaktionär.
Die spanische Regierung hat ihren Anteil an Telefónica auf zehn Prozent erhöht, um den saudischen Einfluss auszugleichen. Die STC hält nun 9,9 Prozent der Anteile, was zu politischen Reaktionen führte.
Álvarez-Pallete, seit 2016 CEO, wurde von Ministerpräsident Pedro Sánchez über seine Ablösung informiert. Das Telefónica-Board bestätigte die Entscheidung am Samstag. Murtra, zuvor bei Indra, wird neuer CEO.
STC lobte Telefónicas Infrastruktur und Technologie, doch der geopolitische Einfluss bleibt heikel. Telefónica spielt eine strategische Rolle in Spaniens nationaler Sicherheit.
Unter Álvarez-Pallete fiel der Marktwert von Telefónica um 50 Prozent. 2023 verlor das Unternehmen seine Marktführerschaft in Spanien an Orange und MásMóvil.
STC strebt eine Vertretung im Aufsichtsrat an, obwohl sie derzeit keinen Sitz hat. Die spanische Regierung genehmigte die Erhöhung des STC-Anteils auf 9,9 Prozent im November.
Die staatliche Sepi und die Caixa-Stiftung erhöhten ebenfalls ihre Anteile auf zehn Prozent. BBVA hält fünf Prozent der Anteile.
Der Aufsichtsrat dankte Álvarez-Pallete für seine Hingabe und Verdienste während seiner 26-jährigen Karriere bei Telefónica.